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Von Weerth und Engels bis „Schatten über Notre Dame“

Autor, Fernseh- und Filmdramatiker Walter Baumert ist tot

 

GODERN bei Schwerin – Der Schriftsteller, Fernseh- und Filmdramatiker Walter Baumert ist tot. Wie die EDITION digital am heutigen Donnerstag aus seiner Familie erfahren hat, sei der Autor bereits am 22. September 2016 im Alter von 87 Jahren in Berlin gestorben. Zu seinen bekanntesten und bemerkenswertesten Büchern gehört sein 1981 zeitgleich in der DDR und in der Bundesrepublik, allerdings unter verschiedenen Titeln veröffentlichter Friedrich-Engels-Roman – im DDR-Verlag Neues Leben Berlin unter „Schau auf die Erde“ und im Weltkreis Verlag Dortmund unter „Der Flug des Falken“, dort noch mit dem Zusatz versehen „Die rebellische Jugend des Friedrich Engels“. Auch dieser Roman ist Teil einer Sammlung aller Bücher von Walter Baumert, die der Mecklenburger Verlag EDITION digital zu dessen 85. Geburtstag am 19. Februar 2014 als E-Books herausgebracht hatte.

 

Von dem Friedrich-Engels-Roman wurden bisher insgesamt 300 000 Bücher in mehreren Auflagen verkauft. Übersetzungen in das Russische, Ukrainische, Tschechische, Tadschikische, Bulgarische und Türkische brachten dem aus einer preußischen Beamtenfamilie stammenden, am 19. Februar1929 in Erfurt geborenen und seit Anfang der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Berlin lebenden Autor auch internationale Anerkennung. Und das DDR-Fernsehen hatte sogar eine zwölfteilige Serie geplant, die aber ein Jahrzehnt auf Eis lag, bis schließlich einige Episoden in lediglich vier Teilen gesendet wurden. Einigen DDR-Oberen hatte das starke Betonen der kapitalistischen Herkunft des Mitbegründers des wissenschaftlichen Sozialismus nicht gefallen. Aber eben genau dieser Umstand macht den Roman neben seiner hervorragenden Sprache noch heute so lesenswert.

 

Auch in seinen anderen Romanen setzte sich Baumert, der sich zuvor als Drehbuchautor von zahlreichen DDR-Fernsehfilmen und als Mitautor von vielen weiteren Filmen wie „Schatten über Notre Dame“ einen Namen gemacht hatte, auf gelungene künstlerische Weise mit den Biografien historischer Persönlichkeiten auseinander. In dem 1985 ebenfalls zeitgleich in Ost-Berlin und Dortmund erschienenen Roman „Das Ermittlungsverfahren“ geht es um den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann. Der Dichter Georg Weerth steht im Mittelpunkt des 1975 zwar im DDR-Kinderbuchverlag veröffentlichten Romans „Und wen der Teufel nicht peinigt ...“ – er wendet sich aber zugleich an den erwachsenen Leser. Besonders interessant sind in diesem Buch die Schilderungen des mehrmaligen Zusammentreffens des Dichters mit Friedrich Engels, worüber man aus anderer Sicht auch in „Schau auf die Erde“ beziehungsweise in „Der Flug des Falken“ nachlesen kann. Eine interessante Spiegelung. Abgerundet wurden das literarische Schaffen des mehrfach mit dem Kunstpreis und mit dem Literaturpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) sowie mit der Erich-Weinert-Medaille ausgezeichneten Autors wie auch die  digitale Gesamtausgabe seiner Bücher bei der EDITION digital durch den Band „Gedichte aus fünf Jahrzehnten“.

 

Titelbilder können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen erhalten Sie unter diesem Link.

 

EDITION digital: Presse 06.10.2016 - Von Weerth und Engels bis „Schatten über Notre Dame“