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Erik Neutschs Geschichtsepos handelt von dem in den Jahren der Reformation und der Bauernkriege schöpferisch tätigen Maler Mathias Grünewald, sichtbar gemacht an seinem genialen Hauptwerk, dem „Isenheimer Altar“. Alles, was von diesem neben Dürer und Cranach größten Künstler jenes Zeitenumbruchs bekannt ist, blieb rätselhaft: sein wirklicher Name, seine Herkunft, die Entstehungsgeschichte seiner Bilder und Altäre. Dabei stand er als Hofmaler des Kardinals Albrecht von Brandenburg, Erzbischofs von Mainz, Magdeburg und Halberstadt, bis zu seiner Flucht nach Halle an der Saale an höchst exponierter Stelle.
Erik Neutsch sucht in seinem mit großem Atem und sprachlich brillant erzähltem Roman nach den Wurzeln und Kräften, die Grünewalds Werk beflügelt haben, nach den Quellen seines über die Jahrhunderte fortwirkenden Schaffens und den Ursachen seines erzwungenen Scheiterns. Allegorisch versucht er dabei auch auf die stets aktuelle Frage zu antworten, wie sich Künstler im gesellschaftlichen Umbruch verhalten und zu welchen Leistungen sie, ohne sich selbst zu verraten, fähig sind.