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Bei Picknick im Zauberland vermutet man zunächst ein Märchen oder einen Roman, doch es ist weder das eine noch das andere. Aber um Literatur in ihrem breiten Spektrum geht es durchaus: Die Autorin gibt dem Leser auf unterhaltsam-spannende, oftmals amüsante Art Einblick in die schöne, verantwortungsvolle und zugleich schwierige Arbeit des Übersetzens. Ihre Erinnerungen an die russische Literatur verbinden sich mit heiteren, oftmals jedoch tragischen Ereignissen ihres Lebens.
Nahegebracht werden uns berühmte Schriftsteller wie Arkadi und Boris Strugatzki mit ihrem bekannten SF-Roman Picknick am Wegesrand oder der Dichter Jewgeni Jewtuschenko, der mit seinen Lyrik-Lesungen ganze Stadien füllte. Neben ernsthaften Autoren (Krupin, Litschutin) hat Aljonna Möckel über fast fünfzig Jahre hinweg zahlreiche Kinderbücher (Bulytschow, Rasputin) sowie Humor und Satire ins Deutsche gebracht, darunter Texte des bedeutenden ukrainischen Schriftstellers Ostap Wischnja oder des Dagestaners Admedchan Abu-Bakar. Damit hat sie eine Brücke zwischen Sprachen und Kulturen gebaut.
Die Autorin stellt uns zudem einige gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Klaus Möckel, verfasste Kinderbücher und Lebensberichte vor. Im Buch finden sich auch Rezensionen, Fotos, Illustrationen sowie einige Bilder, gemalt von ihrem behinderten Sohn, dem beide seit über fünf Jahrzehnten hilfreich zur Seite stehen.
So bietet Picknick im Zauberland eine Vielfalt von Aspekten: Information zu literarischer Übersetzung und fast Vergessenem, Hommage an künstlerische Sprache und nicht zuletzt Bericht über ein sehr besonderes Lebenswerk.