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Die letzten und die ersten Tage von Kurt Redmer
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Preis E-Book:
6.99 €
Veröffentl.:
26.09.2015
ISBN:
978-3-95655-508-4 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 195 Seiten
Kategorien:
Geschichte / Deutschland, Geschichte / Holocaust, Geschichte / Militär / 2. Weltkrieg, Geschichte / 20. Jahrhundert
Zweiter Weltkrieg, Militärgeschichte: Nachkriegs-Konflikte, Mecklenburg-Vorpommern, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.)
Hitler, 2. Weltkrieg, Attentat, 20. Juli 1944, Ostpreußen, Erschießung, Vergewaltigung, Russen, Mecklenburg, Kriegsverbrecher, Antifaschisten, KZ, Mord, Russenangst, Kriegsende, Schwerin, Müsselmow, Parchim, Bodenreform
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Schäfermeister Martin Bründel und sein Schwiegervater, der Landarbeiter Christian Kunst, hatten den Heidensee zum Todesort ihrer Familien ausgewählt. Hinter einem Schilfgürtel im Wasser stehend, schnitt Bründel zuerst seiner sich verzweifelt wehrenden zwöfjährigen Tochter Hannelore die Kehle durch und drückte sie dann unter Wasser. In gleicher Weise tötete er seine Frau.

Der zehnjährige Sohn Herbert und die sechsjährige Tochter Helga, die am Ufer entlang liefen, wurden von den Großeltern Kunst festgehalten und ihrem Mörder zugetrieben. Der Zehnjährige weinte, hatte vergeblich zu fliehen versucht. Sie wurden von ihrem entmenschten Vater mit einem Knüppel erschlagen. Den zweijährigen Sohn Hans Martin drückte Bründel so lange unter Wasser, bis sein Leben erloschen war.

Nachdem das Ehepaar Kunst beim Mord an ihren Enkelkinder geholfen hatte, wandte Kunst sich seiner Frau zu. „Sie sah mich an, und da habe ich ihr mit dem Knüppel eine gelangt,“ schilderte er seine Tat später vor Gericht.

Nachdem die Kinder und Frauen gemeuchelt waren, tauchten die Täter unter Wasser, blieben aber nicht lange bei dem Versuch, selbst Hand an sich zu legen. Sie wurden sich einig, dass ihr Tod nun zwecklos sei und wollten weiterleben.

Um ihre Mordtaten zu tarnen, zogen sie die Leichen aus dem Wasser und bestellten alles so, wie die NS-Propaganda es von Nemmersdorf beschrieben und über Fotos gezeigt hatte. Eine Nacht noch blieben sie am Heidensee, lungerten dann noch einen Tag in der Gegend umher, und kehrten schließlich nach Müsselmow zurück. (Eckhard Krumpholz: Neue Fingerzeige. Anekdoten. Mitteldeutscher Verlag Halle, 1969, 2. Auflage, S.118 ff. Krumpholz berichtet auch darüber, dass Bründel in der SED im Ort Funktionen übernommen hatte und deshalb in der Lage gewesen wäre, alte Faschisten in den Dörfern zu begünstigen und die Bevölkerung zu terrorisieren. Richtig ist: Bründel hatte in der SED keine Funktionen wahrgenommen, ist aber nach dem Bericht der Schweriner Volkszeitung vom 18.01.1962 Mitglied im Vorstand der LPG gewesen. Ob er in der beschriebenen Weise aktiv wurde ist eher unwahrscheinlich, da seine Verbrechen logischerweise dann schon früher hätten entdeckt werden können.)

Sie bewirkten, dass ihre Verbrechen zur Grundlage neuer Hetze wurde.

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