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Nichts Geringeres als die Neuprofilierung einer ganzen Bergbau-lndustrielandschaft, das Für und Wider um Entscheidungen über ein Territorium mit Tausenden dort lebender Menschen, wählt Neutsch als Grundlage für sein Schauspiel »Haut oder Hemd«. Das 1971 in Halle uraufgeführte Stück widmet sich den kühnen, zukunftsträchtigen Visionen nach dem später totgeschwiegenen VII. Parteitag der SED, dem letzten mit Walter Ulbricht als Generalsekretär. Die Produktivkraft Wissenschaft, vertreten durch den, die verschiedenen ökonomischen Varianten der Zukunft vorausberechnenden Informatiker Dr. Berg, den Chemiker und Plasteforscher Professor Uhlenhorst und den Ingenieur Baum, Fachmann der Kältetechnik, wehrt sich in einer Arbeitsgruppe gegen Kolbasser, Direktor eines Braunkohlekombinates, dem die Tagesaufgaben wichtiger sind und dessen Braunkohlebagger vor der Stadt nicht Halt machen. Aber auch die kühn in die Zukunft blickenden Wissenschaftler vertreten nur die Belange ihres Forschungsgebietes. Zu Recht erinnert der Wirtschaftssekretär der SED-Kreisleitung daran, dass es bei allen Plänen nur um die Menschen geht.
Ein interessantes Lehrbeispiel der Wirtschaftspolitik in den letzten Jahren der Ulbricht-Ära.