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Ein Blitz flammte auf, ein Knall ertönte und Kaligmo stand unvermutet mitten auf der Lichtung. Er trug einen dunklen Umhang und den Freunden wurde klar, weshalb Klapp von einem Schwarzen Zauberer gesprochen hatte. Die Kaktusmänner aber, die aufgesprungen waren, bekamen gelbe Flecken am ganzen Körper. Das hieß, sie hatten Angst, und der Grund wurde auch gleich deutlich. Kaligmo rief nämlich in gereiztem Ton:
"Da seid ihr ja endlich! Ich bin sehr unzufrieden mit euch. Mein Magisches Auge sagt mir, dass ihr euch keine Mühe gebt. Die Smaragdenstadt sollte längst mit Dornengebüsch überwuchert sein. Die Fenster und Türen im Schloss zugewachsen, die Stadttore durch Kakteen versperrt. Ihr aber haltet euch mit ein paar Gärten auf. Und ihr habt es nicht einmal geschafft, das große Stadttor unpassierbar zu machen."
Ein Stachliger, wohl der Stärkste, wagte eine Erwiderung:
"Verzeih, Herr, wir tun unser Möglichstes, aber sie lassen uns nicht in Ruhe arbeiten. Sie sind viele und haben gefährliche Tiere dabei. Sehr mächtige, mit Rüsseln oder gewaltigen Zähnen. Sie jagen uns und stellen Fallen auf."
Kaligmo brauste auf.
"Gefährliche Tiere, dass ich nicht lache. Ein hergelaufener Löwe und ein tollpatschiger Elefant. Sie können euch weder erwischen noch fressen, denn sie fürchten eure Stacheln. Ihr seid einfach zu faul."
Die Kaktusmänner senkten die Blicke und schwiegen.
"Wo ist eigentlich Zwei?", fragte der Hexer.
Wieder kam keine Antwort. Kaligmo, wütend, richtete seinen Blick auf den Sprecher von eben.
"Soll ich dich in einen Haufen Dung verwandeln?"
"Bitte nicht, Herr. Zwei wurde gefangen genommen."
"Gefangen genommen? Höre ich recht? Wie und von wem?" Des Hexers Stimme war eisig vor kaltem Zorn.
"Die Feinde haben Netze geworfen. Von den Bäumen."
"Und ihr habt Zwei einfach zurückgelassen? Seid feige davongelaufen?"
Der Stachlige war nun ganz und gar gelb. Er gab erneut keine Antwort.
"Gut", sagte der Hexer, "gut, ihr verdient es nicht anders. Ich werde euch allesamt in stinkende Dunghaufen verwandeln. Praximo, korridum, bumbor." Er streckte die Hände aus.
Die Stachelmänner fielen auf die Knie.
"Bitte nicht, Herr, kein Dung", bettelten sie.
Bis zu diesem Moment hatten die Freunde im Versteck die Szene verwundert und erschrocken beobachtet, ohne sich zu rühren, doch nun hielt es der Holzfäller nicht mehr aus. Er trat aus dem Gebüsch und rief erregt:
"Halt, Großer Zauberer, halt! Vielleicht kann ich in eurem Streit vermitteln."