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Das kennst du ja: dass dir zum Leben nichts fehlt
als die Stimme eines anderen
dass du wählst
und wählst
und die Welt nicht erreichst,
denn sie hat über Nacht ihren Anschluss gewechselt,
einfach so, während du nichts wechseln kannst,
nicht einmal dieses codierte Stück Plastik,
in dem du gefangen bist,
das du nicht in der Hand hast,
während du wählst und wählst
Du hast wirklich nur diese eine Karte
auf die du alles setzen musst,
die dein Leben ist
und nichts wert ohne Verbindung,
ohne die Stimme eines anderen.
KEIN ANSCHLUSS UNTER DIESER NUMMER
Bei so vielen offenen Leitungen, freien Teilnehmern
muss eine Verständigung doch möglich sein
Aber du hörst noch immer
keine andere Stimme als die innere
Stimme des Apparates,
der deine Karte festhält,
der dein Leben festhält
Manchmal hast du ein fremdes Atmen im Hörer
das du nicht gewählt hast, das aber besser ist
als eine tote Leitung.
Und oft verschwendest du deine Stimme
an den Apparat,
an diesen leblosen Apparat deine lebendige Stimme
Das vergisst sich,
wie falsche Verbindungen, brüske Besetztzeichen
sich vergessen
bis zum nächsten verglückten Versuch.
Das Wort ergreifen wie eine letzte Gelegenheit
Du erschrickst, wenn im Hörer
ein Fremdvertrauter die Stimme hebt
und das Gespräch an sich reißt
und dich an sich reißt
und kein Ende abzusehn ist
außer dem Ende deiner Karte,
das du im Display sehr schön erkennen wirst,
im Display, das dir jetzt schon zeigt wie das Geschwätz immer länger,
wie dein Leben immer kürzer wird
aber du wagst nicht aufzulegen,
sprachlos höflich im ermäßigten Zeittakt
Und was ist, wenn du zuletzt
deine Karte vergisst im Apparat,
dein Leben vergisst im Apparat,
und jemand kommt und benutzt dich
Dem Apparat kann jeder entnehmen,
was ein anderer ihm überlassen hat
Also nimm bloß dein Leben wieder an dich,
wenn du am Ende bist
eines Gesprächs einer Liebe einer Verbindung:
nimm dich bloß zurück!
Und wieder wählst du
und wählst,
um die Welt zu hören, dich verständlich zu machen,
und deine Gesprächseinheiten schwinden lautlos,
wie deine Kraft lautlos schwindet,
während du im Glashaus stehst
und dein Leben abstotterst
Natürlich, du kannst deine Karte ziehn
und den ganzen Spuk anhalten:
die Anzeige, die rast, als flüchte sie vor deiner Stimme,
dein Leben, das rast, als flüchte es vor dir
du kannst deinen Wortschatz hüten, aber was
fängst du an mit dem gesparten Leben,
der nicht abgelaufenen Plastikkarte
Und so rennen die Zahlen übers Display
ins Nichts, nicht ans andere Ende
der Leitung, der Welt, wo das Leben ohne dich
in Ordnung geht, weitergeht,
bis auch dort alle Einheiten verjubelt sind
und endlich Ruhe ist. Ruhe.
DER KREDIT IST ABGELAUFEN, WECHSELN SIE DIE KARTE!
sagt das Display, und du weißt,
dass das nicht für dich gilt: du hast keinen Einwurf
mehr frei nur deine Stimme,
die für dich antritt, während die Zeit gegen dich läuft,
durch den Apparat läuft, der mit ihr verbündet ist,
deine heisere Stimme, die gegen das Schweigen antritt,
als gälte es dein Leben,
das gerade eben dadurch jetzt zu En