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Von einem, der auszog, Napoleon zu schlagen. von Heinz-Jürgen Zierke
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
19.11.2011
ISBN:
978-3-86394-258-8 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 245 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Geschichte, Belletristik/Biografisch, Kinder-und Jugendbuch/Geschichte/Militär und Kriege, Kinder-und Jugendbuch/Biografisch/Europäisch, Kinder-und Jugendbuch/Action und Abenteuer/Allgemein, Kinder-und Jugendbuch/Jungen und Männer, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Familienleben, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Kriegsromane, Kinder/Jugendliche: Action- und Abenteuergeschichten, Kinder/Jugendliche: Biografische Romane, Kinder/Jugendliche: Historische Romane, Biografischer Roman, Familienleben
Scharnhorst, Gneisenau, Napoleon, Befreiungskrieg, Sachsen, Preußen, Pommern, 19. Jahrhundert, Drama, Familienbeziehungen, historisch, Jugendbuch, Krieg, Militär, Politik, Spannung, Tod und Sterben, Überleben, Waise
12 - 99 Jahre
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Scharnhorst hatte sich den Lehnstuhl ans Fenster rücken lassen, damit er das Treiben auf dem Hof überblicken konnte. Es war das gewohnte Bild, Soldaten und Offiziere, preußische und russische Uniformen, Pferde, Geschütze, Bagagewagen. Nur eins war anders: seit der Niederlage und dem Rückzug war der Empfang in Dörfern und Städten kühl. Die Leute blieben in den Häusern und kamen nur mürrisch und mangelhaft den Anordnungen nach. War das die Angst vor der Rache der Franzosen, oder hatten die Verbündeten das Volk enttäuscht?

Eine Ordonnanz ritt auf den Hof zu. Der Staatskanzler ließ sich melden. Da rollte die Kutsche auch schon auf den Hof.

Der Freiherr von Hardenberg? Brachte er Neues aus Österreich? Hatte sich der Wiener Hof endlich entschlossen, am Kampf gegen Napoleon teilzunehmen?

Der Staatskanzler, ein überaus höflicher Mensch, erkundigte sich eingehend nach des Herrn Generalleutnants Gesundheit. Man sei am Hofe sehr in Sorge, die Majestät selbst wünsche ihm die beste Genesung.

"Sparen wir uns die Redensarten! Haben Sie Nachrichten aus Wien? Meine Wunde macht Schwierigkeiten; eine frohe Kunde wäre die beste Medizin."

Der Kanzler zupfte verlegen ein paar Stäubchen von seinem Rock. Gewiss, gewiss. Er bedauere nur, dass er nicht so Positives vermelden könne, wie er es Seiner Exzellenz wünschte. Obwohl hoffnungsvolle Ansätze nicht zu übersehen wären: Österreich verstärke seine Rüstungen, ziehe Truppen zusammen... Andererseits scheue man sich am Wiener Hofe, dem kaiserlichen Schwiegersohn offen... Graf Metternich träume noch immer von einer Vermittlerrolle. Ja, wenn wir jemand hätten, dessen Feuer und Überzeugungskraft...

Scharnhorst lehnte sich zurück. "Wenn es mir doch meine Gesundheit erlaubte, zu Pferd würde ich halb Europa durchqueren, wie weiland Karl XII. von Schweden."

Hardenberg beeilte sich, die Kissen in seinem Rücken zu ordnen. Dankbar nickte ihm der General zu und sagte nachdenklich: "Ohne Österreich wird es sehr, sehr schwer werden. Preußen allein verfügt nicht über genügend Menschen und Mittel. Die russischen Verstärkungen überwinden zu langsam die Weite des Landes. Mit Österreichs Macht aber besäßen wir das Übergewicht. Und dann das Beispiel: alle deutschen Länder richteten sich daran auf und würden vom Feuer des Patriotismus erfasst, Sachsen, Bayern, Westfalen..."

Hardenberg lächelte dünn. Eine leichte Röte überzog sein Gesicht.

"Mein Freund sollte seine angegriffene Konstitution schonen. Es wäre besser, sich nicht den Strapazen des Feldzuges auszusetzen, sondern sich in einer weniger unter dem Kriege leidenden Landschaft zu kurieren. Man könnte an Böhmen denken, oder an Wien."

"Ihr wollt mich tatsächlich nach Österreich schicken?"

"Wenn einer den Kaiser Franz umstimmen kann, dann seid Ihr es, Scharnhorst, nur Ihr allein. Was davon abhängt, sagtet Ihr selbst. Ihr habt die stärksten Argumente, und Ihr wisst sie am überzeugendsten darzulegen. Meine Diplomaten..., ich weiß, der Herr General belieben zu scherzen: die Männer mit den dicken Bäuchen und den dünnen Köpfen."

"Ihr Schnüffler. Alles bekommt ihr heraus. Man kann nicht das Hemd wechseln, ohne dass im Kabinett ein Aktenstück angelegt wird."

 

Von einem, der auszog, Napoleon zu schlagen. von Heinz-Jürgen Zierke: TextAuszug