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Wissen Sie, Frau Brackebusch, da ist doch die Frau vom Sievert in der Wilhelmstraße, wo der Mann im Felde war, ganz aus dem Häuschen geraten. Ich weiß, ich weiß, der Mann ist da irgendwo an der Ostfront gefallen. Die Frau hat mir doch noch kurz vorher von ihm erzählt, das heißt von einem Traum, den sie wegen ihres Mannes hatte. Die beiden haben ja sehr ordentlich miteinander gelebt, da kann man wirklich nichts nachsagen. Er war Posthelfer, ein sehr akkurater Mensch, und für ihre beiden Gören haben sie das Letzte hergegeben; wie aus dem Ei gepellt waren die.
Aber wegen des Traumes der Sieverten da erzählt mir die Frau so vor vier Wochen, sie habe ihren Mann im Traum gesehen als Verkehrspolizist am Potsdamer Platz mit weißen Handschuhen, so wie er den Verkehr regelte: rechts, links, geradeaus! Großartig habe er das gemacht, wie ein Feldherr, und immer mit weißen Handschuhen an den Händen ich weiß, ich weiß, Frau Brackebusch, das hat man nachher auch der Sieverten gesagt: Weiße Handschuhe im Traum, das bedeutet den Tod! Und dann ist der Mann tatsächlich gefallen.
Aber sagen Sie mal, Frau Brackebusch, wie viele unserer Männer fallen da im Osten, ohne dass die Frauen von weißen Handschuhen träumen! Soviel Millionen weißer Handschuhe gibt es ja gar nicht bei uns, wie viel Männer von uns jetzt da allein im Osten gefallen sind!