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Im ersten Weltkrieg waren eine besonders beliebte Gattung der Heimkrieger die sogenannten Fähnchenstecker. Das waren unsere Oberlehrer, Professoren und älteren Onkels, die über ihrem Schreibtisch eine riesige Karte der Westfront angeheftet hatten, worauf mit Dutzenden Fähnchen die deutschen und die englischfranzösischen Stellungen markiert wurden. Jeden Morgen beim Heeresbericht waren sie ganz wild darauf, die Fähnchen umzustecken. Wenn wir auf Urlaub kamen, so fragten sie uns vorwurfsvoll, weshalb wir denn Verdun, Arras und Ypern immer noch nicht eingenommen hätten, sie gaben uns Ratschläge, wie wir es besser zu machen hätten, sie rüsteten Expeditionskorps nach Amerika aus und entfesselten einen Kreuzerkrieg am Kap der Guten Hoffnung. In der Nachkriegszeit bildeten sie die Stammgarde für die These des Dolchstoßes; sie behaupteten, dass Deutschland, wenn man es hätte siegen lassen, den Krieg unbedingt gewonnen hätte.
An diese Fähnchenstecker des ersten Weltkrieges muss ich denken, wenn ich heute manche Briefe lese, die bei den gefallenen Soldaten der Hitlerarmee gefunden wurden. Nur dass die heutigen Heimkrieger und Stammtischstrategen noch um viele Grade anspruchsvoller, allwissender und rabiater sind.
Da schreibt der Onkel Otto Brück aus Siegen, Westfalen, Stöckerstraße 2, an seinen Neffen, den Obergefreiten Fritz Brück, Feldpost 07 437 C: