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Aufhören!, schrie der Räuberhauptmann, los, los fangt die Pferde ein! Gulasch kochen! Ich habe furchtbaren Hunger! Da zogen die Räuber hastig davon. Den Jungräuber ließen sie zurück. Er hing in seiner Astgabel, einen ganzen Tag und einen zweiten. Der Maienregen konnte ihn nicht wecken und auch der Blitz nicht und der Donner. Er schlief und schlief und schlief. Er schlief drei volle Wochen! Dann endlich erwachte er. Alle Knochen taten ihm weh. Er jammerte vor Schmerz. Und als er sich mühsam aufrichtete, da piepte es unter seinem Hut.
Teufel, Blitz und Spinne, stöhnte der Jungräuber, was zum Kuckuck ist das? Bei mir piept es! Mein Kopf ist kaputt!
Er saß steif vor Entsetzen. Vor ihm, auf einem Zweig, hüpfte eine Meise. Sie trug eine grüne Raupe im Schnabel. Unter seinem Hut aber piepte es immer heftiger. Da riss der Jungräuber sich den Hut vom Kopf. Zitternd vor Angst tastete er auf seinem Haar herum. Er griff in ein Vogelnest, und darin hockten junge Meisen!
Der Räuber klemmte den Hut zwischen die Beine und sammelte die jungen Vögel in seine linke Hand. Es waren neun. Sie sperrten die Schnäbel auf. Der junge Räuber lachte und lachte. Er lachte so laut, dass die alte Meise erschrocken davonflog.
Bei meinem Hute, fuhr es dem Jungräuber durch den Kopf, bei meinem Hute, ich habe den Räuberschwur gebrochen! Er sah sich ängstlich um und stülpte sich rasch den Hut auf. Aber in seiner linken Hand saßen die jungen Meisen. Er sah sie an, schüttelte den Kopf und murmelte: Ihr müsst doch ins Nest zurück! Er nahm den Hut vorsichtig wieder ab, setzte die jungen Vögel in das Nest auf seinen Haaren und stülpte den Hut darüber. Da flog die Meisenmutter heran, und sie schlüpfte durch das eine Flintenkugelloch in den Hut hinein. Der Jungräuber fühlte, wie die jungen Meisen in ihrem Nest zappelten, als sie gefüttert wurden. Sie piepten so lange, bis die Meisenmutter aus dem anderen Loch wieder herausschlüpfte.
Der Räuber saß da und staunte. War das ein Spaß! Und wie einfach war es, den Hut abzunehmen! Er konnte gleich viel besser sehen und hören und auch wieder nachdenken! Der kleine Jäger kam ihm in den Sinn. Den musste er suchen! Wäre dessen Flintenkugel nicht vom Ast abgeprallt und durch den Hut gefahren, hätte die Meise nicht ihr Nest darunter bauen können. Dann hätte er den Hut nicht abgenommen. Jetzt wollte er nicht mehr zu den anderen Räubern zurück!
Langsam, sehr langsam stieg der Jungräuber vom Baum herab. Da kam auch der Meisenvater herangeflogen, und während der Jungräuber seinen Weg aus dem Wald suchte, fütterten die Meiseneltern ihre Kinder. Sie hatten vor dem Räuber keine Furcht.
Die Hütte des Jägers fand der Jungräuber erst am Abend. Der kleine Jäger saß mit seiner Frau unter dem blühenden Apfelbaum. Die dicke Frau ließ den Löffel in die Suppe fallen, als der Räuber an den Gartenzaun trat. Er stand da und starrte mit großen Augen auf die Suppenschüssel.