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Der Spion von Akrotiri. von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
6.99 €
Veröffentl.:
04.05.2012
ISBN:
978-3-86394-088-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 140 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Thriller/Politik, Belletristik/Liebesroman/Spannung, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Spionagethriller, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriegsromane, Belletristik: romantische Spannung, Politthriller/Justizthriller
Zypern, Ägypten, Großbritannien, CIA, Suezkrise, Sinai-Krieg, Frankreich, Nasser
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Am folgenden Abend, dem letzten vor Ablauf der zwölftägigen Frist, geschah es. Bald nachdem ich – ziemlich gleichgültig übrigens und ohne besondere Hoffnung – auf Posten gegangen war, vernahm ich Motorengeräusch. Ich kroch sogleich auf die Spitze des Hügels und spähte nach allen Seiten. Am Westhorizont stand noch ein schwacher Tagesschimmer; in diesem matten Schein glaubte ich einen der kleinen, altmodischen Morriswagen zu erkennen, wie man sie vom Autoverleih in Nicosia für wenig Geld mieten konnte. Der Wagen fuhr ohne Licht. Falls er wirklich aus der Hauptstadt kam, so hatte er einen Umweg über Athienu gemacht, den gleichen südlichen Umweg, den Walpole bei unserem zweiten missglückten Ausflug nach Akrotiri eingeschlagen hatte. Da es den Zyprioten verboten war, Kraftfahrzeuge zu benutzen, musste der Insasse ein Ausländer sein.

Das Fahrzeug stoppte in beträchtlicher Entfernung. Der Motor stand still, doch sonst rührte sich nichts. Es war schon zu dunkel geworden, als dass ich hätte feststellen können, ob jemand herausstieg; ich nahm es jedoch stark an. Mein Herz begann vor Erwartung zu klopfen. Ich griff nach der kurzen Thompson-Maschinenpistole, die ich auf nächtlichen Streifzügen bei mir führte, und pirschte mich behutsam auf das Automobil zu, dem fremden Ankömmling entgegen. Endlich, endlich! Alles wandte sich zum Guten. Fast wäre es schon zu spät gewesen.

Nach zwei oder drei Minuten näherte sich mir mit kleinen, tapsenden Schritten eine Gestalt; zu sehen war nicht viel. Ich duckte mich hinter einen Felsblock, ließ sie an mir vorbei und folgte ihr, denn mir kam es ja darauf an, sie beim Entleeren des "toten Briefkastens" zu stellen. Die fremde Person schien sich auszukennen. Sie ging geradewegs auf die Turmruine zu, unterhalb der ich schon am Vortage schwache Fußspuren bemerkt hatte. Möglichst geräuschlos kroch ich hinterher, musste jedoch darauf achten, dass sich der Abstand nicht vergrößerte; im Dämmerlicht hätte ich die schemenhafte Erscheinung nur allzu leicht aus den Augen verlieren können.

Dabei passierte mir ein leichtverständliches Missgeschick. Unter meinem Schuh knirschte ein Stein, kam ins Rollen und klickte gegen einen anderen – die Gestalt vor mir fuhr herum, sie stieß einen schwachen, ziemlich hohen Schrei aus. "Halt", rief ich, "oder ich schieße! Stehen bleiben..." Mit ein paar schnellen Sätzen war ich heran – und senkte verwirrt meine Waffe.

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