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Es war einmal ein Löwe, der im Herzen eines dichten Waldes lebte. Er war stolz und stark, der König aller Tiere, doch er war auch einsam. Eines Tages begegnete er einem Fuchs, der ihm mit scharfsinnigen Augen entgegenblickte.
Was führt dich in meine Nähe, kleiner Fuchs?, fragte der Löwe mit seiner tiefen, donnernden Stimme.
Der Fuchs verneigte sich respektvoll. Oh großer Löwe, ich bewundere deine Macht und Stärke. Ich habe gehört, dass du ohne Rivalen regierst. Doch auch der mächtigste König kann manchmal einen klugen Berater gebrauchen.
Der Löwe, der sich einsam fühlte, überlegte einen Moment. Du bist klug, Fuchs. Vielleicht könnte deine List mir von Nutzen sein. Doch bedenke, ich bin der Stärkere von uns beiden. Verrate mich nicht, oder du wirst es bereuen.
Der Fuchs nickte und so wurden die beiden Gefährten. Der Fuchs half dem Löwen, seine Feinde zu täuschen und seine Beute zu jagen, indem er ihm die besten Wege durch den dichten Wald zeigte. Der Löwe war beeindruckt von der Klugheit des Fuchses und schätzte seine Gesellschaft.
Eines Tages jedoch, als sie durch den Wald streiften, sah der Fuchs eine Gelegenheit, selbst König zu werden. Warum soll ich, der so schlau ist, immer unter dem Löwen dienen?, dachte er. Wenn der Löwe nicht mehr da wäre, könnte ich über den Wald herrschen.
Der Fuchs entwickelte einen Plan. Er führte den Löwen zu einer tiefen Schlucht und sagte: Mein König, auf der anderen Seite dieser Schlucht ist ein großes Wild, das leicht zu fangen ist. Doch wir müssen über diesen schmalen Baumstamm balancieren, um es zu erreichen.
Der Löwe schaute auf den Baumstamm, der die Schlucht überspannte, und zögerte. Dieser Stamm sieht unsicher aus, Fuchs. Was, wenn er unter meinem Gewicht zusammenbricht?
Der Fuchs aber lächelte und sprach: Oh mächtiger Löwe, deine Stärke ist unübertroffen. Der Stamm wird dich tragen, fürchte dich nicht.
Der Löwe, von seinem Stolz geblendet, vertraute dem Fuchs und setzte seine mächtigen Pfoten auf den Stamm. Doch kaum hatte er die Mitte erreicht, begann der Stamm zu knacken. Der Löwe versuchte umzukehren, doch es war zu spät der Stamm brach zusammen, und der Löwe stürzte in die tiefe Schlucht.
Der Fuchs beobachtete alles von der Sicherheit des Ufers aus. Er dachte, dass er nun die Macht im Wald übernehmen könnte. Doch als die anderen Tiere sahen, was geschehen war, mieden sie den Fuchs. Niemand wollte einem Betrüger folgen, und so lebte der Fuchs fortan allein, ohne Freunde oder Verbündete.
Moral der Geschichte: Wer mit List und Verrat regieren will, verliert das Vertrauen und die Freundschaft anderer.