Specials
Firmenlogo
Verlag für E-Books (und Bücher), Handwerks- und Berufszeichen
Sie sind hier: 10 alte Ansichtskarten von Schwerin. Der Dom und das ganz alte Schwerin von Gisela Pekrul: TextAuszug
10 alte Ansichtskarten von Schwerin. Der Dom und das ganz alte Schwerin von Gisela Pekrul
Autor:
Format:

Klicken Sie auf das gewünschte Format, um den Titel in den Warenkorb zu legen.

Mappe:
5.00 €
Veröffentl.:
21.04.2011
ISBN:
978-3-86394-155-0 (Mappe)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 11 Seiten
Kategorien:
Geschichte / 19. Jahrhundert, Geschichte / 20. Jahrhundert
Sozial- und Kulturgeschichte, Mecklenburg-Vorpommern, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), 19. Jahrhundert (1800 bis 1899 n. Chr.)
Alter Garten, Ansichtskarte, Geschichte, Dom, Schwerin, Pfaffenteich, Schlossbrücke, Jägerweg, Schauspielhaus, Schloss, Postkarte
Zahlungspflichtig bestellen

Der Dom und das ganz alte Schwerin

 

Der 1653 erstmals gedruckte Kupferstich von Merian (Nr. 3) liefert die erste genauere Stadtansicht von Schwerin, und zwar vor dem großen Stadtbrand von 1651. Markante Bauwerke sind das noch völlig frei auf der Insel stehende Schloss mit den Brücken zum Lustgarten und nach der Stadt, der Dom und das Rathaus von 1567 mit dem 1575 fertig gestellten Uhrturm. Links sieht man die Siedlung auf der Schelfe mit der Kirche, davor den Pfaffenteich. Links vom Dom ist der Bischofshof zu erkennen. Der Brücke vom Schloss zur Stadt schließen sich der Fürstliche Reitstall, die Fürstliche Kanzlei und das Kornhaus an. Auch die Grafenmühle ist an der südlichen Stadtgrenze zu erkennen.

Die Farbgrafik zeigt ganz deutlich, dass Schwerin einmal eine Insel war. Ursprünglich gab es ein großes Wasserbecken, das sich fast parallel zum Schweriner See von Wickendorf bis zum Burgsee hinzog. Es wird angenommen, dass Ziegelsee, Pfaffenteich, Ostorfer See und Burgsee einst eine Einheit bildeten.

Bis weit ins 19. Jahrhundert lag der Pfaffenteich außerhalb der Stadtgrenze. An den Ufern lagen Felder, Gärten und Ausflugslokale. Ein beliebtes Ausflugslokal war der “Stangensche Garten”, etwa dort, wo heute das Arsenal steht (Nr. 7).

Am 9. September 1171 weihte der Zisterziensermönch Berno die erste Domkirche, einen Holzbau. 1248 wurde an dieser Stelle ein romanischer Dom geweiht (Baubeginn etwa 1175). Lediglich die Paradiespforte am südlichen Turmfuß ist von diesem Dombau erhalten. Von 1270 bis 1416 entstand ein dritter Dom, wobei man sich an der französischen Gotik orientierte. Der östliche Kreuzgangflügel wurde 1392, der nördliche 1463 fertig gestellt. Der spätromanische Turm blieb erhalten (Nr. 1, 3, 5, 7, 8, 10).

Der 1844 gegründete Domturmverein sammelte bis 1858 68.000 Taler, die allerdings für den Bau der Paulskirche verwendet wurden. 1888 schenkte der Grundbesitzer Carl Graf von Bernsdorff 315.000 Mark für den Domturm, der 1892 unter der Leitung von Georg Daniel fertig gestellt wurde. Der Dom besitzt mit 117,5 Metern den höchsten Kirchturm Mecklenburgs. 220 Stufen führen zur 50 m hohen Aussichtsplattform (Nr. 1, 2, 10).

Der Kreuzgang (Nr. 9) aus dem 14. und 15. Jahrhundert schließt sich an der Nordseite des Domes an. Er ist zweigeschossig überbaut, der untere Teil dient als Fußgängerpassage. Von 1565 bis 1870 war im Kreuzgang die Domschule (ab 1818 Gymnasium Fridericianum) untergebracht, danach die 1771 gegründete Bibliothek.

Das Glockengeläut des Domes (Nr. 6) besteht aus fünf Glocken. Zwei wurden 1363 und 1470, die drei anderen 1991 geweiht. Im 1. Weltkrieg mussten zwei, im 2. Weltkrieg drei Glocken zum Einschmelzen abgeliefert werden.

Am 17. Januar 1836 wurde das neue, von Demmler im klassizistischen Stil erbaute Schauspielhaus (Nr. 4, 8) des Großherzoglichen Hoftheaters am Alten Garten eröffnet. Das Haus war ein dreigeschossiger, klassizistischer Putzbau von 56 Metern Länge und 25 Metern Breite. Es hatte einen Zuschauerraum mit drei Rängen und Logen für 600 Gäste, einen geräumigen Konzert- und Ballsaal und den so genannten Malersaal. An der Inneneinrichtung für Künstler und Zuschauer wurde allerdings erheblich gespart. Es fehlten Konversations- und Requisitenräume, Kostüm- und Dekorationsmagazine, Ankleidekabinen der Künstler und sogar Toiletten.

Am 16. April 1882 brannte das Theater vollständig ab.

Der Alte Garten (Nr. 1) wurde von 1742 bis 1749 neu gestaltet. Auf der Südseite pflanzte man 200 Linden in doppelter Reihe um den Platz zwischen See, Ballhaus und Reitbahn, legte einen Springbrunnen an und nutzte ihn erneut als Garten, der aber bald nach Verlegung der Residenz nach Ludwigslust verfiel.

 

Aus der CD-ROM "Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884" von Gisela Pekrul und Manfred Krieck, ISBN 978-3-931646-34-9

10 alte Ansichtskarten von Schwerin. Der Dom und das ganz alte Schwerin von Gisela Pekrul: TextAuszug