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Peggy Vollmilchschokolade von Siegfried Maaß
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Preis E-Book:
6.99 €
Veröffentl.:
20.08.2016
ISBN:
978-3-95655-634-0 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 78 Seiten
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Vorurteile und Rassismus, Kinder-und Jugendbuch/Familie/Eltern, Kinder-und Jugendbuch/Familie/Generationsübergreifend, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Bücher mit Kapiteln, Kinder-und Jugendbuch/Menschen und Orte/Afrika, Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Freundschaft
Kinder/Jugendliche: Gegenwartsliteratur, Kinder/Jugendliche: Familienromane, Kinder/Jugendliche: Schulromane, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Familie
Freundschaft, Rassismus, Geschwister, Großeltern, Patchworkfamilie, Schule
6 - 11 Jahre
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„Das ist ja ‘n richtiges Abenteuer!“, rief Britta begeistert aus. „Dann können wir ja Afrika spielen!“ Sie warf Peggy einen kurzen Blick zu. „Peggy muss ja wissen, wie das geht.“

„Ich?“ Hilfe suchend blickte sich Peggy zu Stefan um, der aber noch hinter ihnen war und Brittas Worte deshalb nicht verstanden hatte.

„Wer denn sonst? Du bist doch eine Afrikanerin“, meinte Britta. Die Zwillinge waren stehen geblieben. „Prima Idee, Mädchen!“, sagte der eine und nachdem Stefan endlich herangekommen war, verkündete er diesem sofort: „Also wir sind jetzt in Afrika und gehen auf Safari. Ich bin der Anführer und mein Doppelter hier ist mein Stellvertreter.“

„Safari?“, fragte Stefan. „Kenne ich nicht. Was ist denn das?“ Die beiden Cousins blickten sich an und hoben dann wie auf Verabredung die Schultern, was wohl bedeuten sollte: Das hat man nun davon, wenn man sich mit Kleinkindern abgibt! „Das ist Großwildjagd, Junge“, erklärte nun das Doppel. „Noch nie gehört?“ „Du meinst Löwen oder Tiger?“

„Richtig.“

„Aber hier gibt es doch gar keine.“

„Das ist doch nur so ein Spiel, damit es nicht so langweilig wird“, erklärte Britta und brachte sich damit wieder als die Erfinderin des Spiels in Erinnerung. Sie blickte sich um und zeigte auf die Flusswiesen. „Aber weil es hier keine wilden Tiere gibt, jagen wir eben Leute. Am Besten solche, die aus Afrika sind.“

„Was meinst du damit?“, erkundigte sich Stefan. Doch bevor ihm Britta antworten konnte, sagte einer der Zwillinge: „Wirklich, prima Ideen hast du! Könnten direkt von mir sein.“ Anerkennend nickte er Britta zu. Dann stellte er sich auf, als wäre er ein Denkmal, steckte seinen Arm in die Luft und sagte: „Also, Safari machen wir später. Jetzt sind wir die weißen Eroberer und wollen das Land besetzen, aber da sind noch die Eingeborenen drauf. Und die müssen wir nun vertreiben.“

Er wies auf Peggy. „Also, du bist die Eingeborene hier und auf dich machen wir jetzt Jagd.“

„Auf mich? Ich weiß doch gar nicht, wie das geht.“ Ängstlich stellte sich Peggy neben ihren Freund Stefan, und im gleichen Augenblick bekam sie auch wieder ihren Schluckauf.

Das ist aber kein schönes Spiel“, meinte Stefan. „Ich habe Geburtstag und kann mir wünschen, was wir spielen.

„Ach, bestimmt so was ganz Langweiliges!“ Britta bohrte ihren kleinen Finger in die Nase. „Dann können wir ja gleich wieder hoch gehen und Monopoly spielen.“ „Na gut.“ Stefan willigte ein. „Aber dann bin ich auf Peggys Seite. Dann müsst ihr uns beide jagen.“ Seine Cousins waren einverstanden und Britta zog ihren Finger aus der Nase und nickte ebenfalls.

„Also, wir geben euch Vorsprung.“ Der Anführer hob seine Hand. „Auf mein Zeichen könnt ihr losrennen!“ Dann ließ er seine Hand sinken und rief: „Also los!“ Stefan ergriff Peggys Hand, und hastig liefen sie davon.

Das Gras war feucht und bald spürte Peggy ihre nassen Füße. Hinter ihnen erscholl wieder das merkwürdige Trompetensignal, in das nun wahrscheinlich auch Britta einstimmte.

„Komm!“ Stefan zog Peggy den Abhang hinunter, der zum Flussufer führte. „Sie sollen uns nicht kriegen!“ Peggys Herz klopfte jetzt bis in den Hals hinauf und auch ihr Schluckauf quälte sie wieder. Schon zum zweiten Mal rannte sie heute so schnell. Aber diesmal ging es nicht nur darum, pünktlich zur Geburtstagsfeier zu kommen. Peggy hatte das unangenehme Gefühl, dass Stefan plötzlich ihr Spiel sehr ernst nahm und am Liebsten hätte sie sich jetzt ins Gras fallen lassen, um in den blauen Himmel zu sehen. Es machte ihr Spaß sich vorzustellen, dass in Afrika, wo ihr Vater Rufino wohnt, der gleiche Himmel aufgespannt war und auch dieselbe Sonne schien. So jedenfalls hatte es ihr Mike erklärt. Vielleicht, dachte sie manchmal, sieht auch mein Papa genau wie ich zum Himmel hoch und unsere Blicke treffen sich dort?

Stefan ließ Peggy jedoch nicht dazu kommen, ihre Wunschvorstellungen zu Ende zu führen. Immer öfter blickte er sich nach ihren Verfolgern um.

„Noch nicht zu sehen!“, sagte er leise und Peggy bemerkte, dass er sehr zufrieden war.

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