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Florida and so on. Happy Rolliday III von Hans-Ulrich Lüdemann
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
17.12.2012
ISBN:
978-3-86394-882-5 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 307 Seiten
Kategorien:
Reisen / USA, Belletristik/Urlaub, Belletristik/Medizin
Reisen und Urlaub, Vereinigte Staaten von Amerika, USA, Feiertage, besondere Feste und saisonale Ereignisse
Florida, Querschnittslähmung, Rollstuhl, Atlantis STS 112, Golf von Mexiko, Seaworld, Disneyworld, Miami
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Ich traute meinen Augen nicht, als unsere Hilfe für das Abflug-Zeremoniell auftauchte. Für solche Kräfte gibt es, wie anfangs beschrieben, internationale Abmachungen. Schließlich hatte ich mit Hilfe vom reisebüro dietrich bei TUI meine totale Hilflosigkeit per Fragebogen für behinderte Reiseteilnehmer geltend gemacht. Und bislang gab es – vom Hinflug auf dem Airport Frankfurt am Main einmal abgesehen - keine grundsätzlichen Probleme mit dieser Regelung. Aber nun kam dieser schwarze in Ehren ergraute Großvater! Mit meiner Wortschöpfung Spargel-Tarzan ist wohl auch dieses Mal alles gesagt. Ich versuchte dem schmächtigen Alten freundlich klarzumachen, was von ihm erwartet wurde. Nicht nur, dass er mich bis zum Flugzeug schieben musste, er hatte mich vor dem Cockpit auf das Stullenbrett zu heben, im Mittelgang zu unserer Sitzreihe zu fahren und auf meinen Platz am Fenster zu hieven. Mit einem nachsichtigen Lächeln tat grandfather alle Bedenken ab. Dörte schob kurzerhand den Rollstuhl und überließ dem alten Mann zu seiner Beruhigung ein kleines Gepäckstück. Aber was würde an Bord sein?

Die Ausreisekontrolle hatte es in sich: Mein Weib und Kerstin waren bereits durch – bei mir fiel einem Officer ein, dass ich möglicherweise in den Schuhen beziehungsweise in den Strümpfen eine Bombe oder einen Dolch zum Meucheln des Piloten versteckt haben könnte. Ein junger Schwarzer musste niederknien und begann seine Kontrolle. Für Unbeteiligte sah dies sicherlich belustigend aus. Aber spätestens seit dem fall cornelia rössner sollte sich jedermann jedweden Kommentar bei derartigen Durchsuchungen verkneifen. Nachdem Frau Rössner auf dem Flughafen Washington zusehen musste, wie die Beamtin aus Nebenfächern der Reisetasche einen Slip nach dem anderen zog und per Sichtkontrolle überprüfte, soll sie ihre Beherrschung verloren und ironisch gefragt haben, ob darin eine Bombe zu finden sei. Alles Weitere ging sehr schnell. Originalton der Sicherheitsbeamtin: Die Frau hat etwas von einer Bombe gesagt. Cornelia Rössner wurde aufgrund des geäußerten B-Wortes (Übliche Umschreibung von Ausdrücken, die als Klarwort tunlichst vermieden werden, aber so im Umgang miteinander erlaubt sind: B-word gleich bomb; F-word gleich fuck you o. ä.) festgenommen und unter Anklage gestellt. Ohne Möglichkeit einer Rechtfertigung – stereotype Antwort des Personals Sprechen Sie nicht mit mir! - und nach einer Nacht in einer dreckigen Gefängniszelle stellte der Bezirksrichter bei ihrer Anhörung fünf Jahre Haft wegen Falschinformation über eine Bombe in Aussicht. Dank guter Freunde wurde sie gegen Kaution freigelassen. Als Frau Rössner danach ihre beschlagnahmte Reisetasche vom Flughafen abholen wollte, wurde sie erneut verhaftet. Jetzt hatte das FBI den Fall an sich gezogen und eine junge ehrgeizige Staatsanwältin setzte einen Termin fürs Geschworenengericht fest. Kurzum: Irgendwann ging diese bitterböse filmreife Posse in Gottes eigenem Land mit 1000 Dollar Geldbuße und einem unterschriebenen Schuldanerkenntnis wegen Widerstand gegen einen Flughafenbeamten zu Ende. Originalton Cornelia Rössler: Ich hätte alles unterschrieben, damit ich das Land verlassen kann.

Und ein Jahr später war in einer ähnlichen Situation der französische Co-Pilot Philippe Rivere nach einem Scherz, als er sich der Sicherheitsschleuse verweigerte. Er habe eine Bombe im Schuh. Der 51-Jährige wurde wegen Falschaussage festgenommen und angeklagt: Strafandrohung bis zu elf Jahre. Nur durch eine Kaution der air france kam er wieder frei – 150 Passagiere mussten eine Nacht lang auf ihren Rückflug New York-Paris warten. Solche Überreaktionen nach dem 11. September 2001 entlarvte auf höchst anschauliche Weise ein Student, der ein Teppichmesser und eine Bomben-Attrappe bei einem Inlandsflug in der Bordtoilette versteckte, um diese Waffen einige Wochen später wieder an sich zu nehmen.

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