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Ein mörderischer Dreh. Detektei Rote Socke, Band 2 von Hans-Ulrich Lüdemann
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
31.10.2012
ISBN:
978-3-86394-860-3 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 258 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Polizeiprozesse, Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Privatdetektive
Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit, Thriller / Spannung, Kriminalromane und Mystery
Mord, Korruption, Betrug, Mafia, Detektiv
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Meine Linke suchte jetzt krampfhaft Halt, damit ich mehr Widerstand leisten konnte. Die Scham, die mir Hände und Knie bereiteten, aktivierte noch einmal alle Muskeln. Eher zufällig drückte ich den Zigarettenanzünder nach unten. Ich krümmte meinen Rücken, um das Schwein nach Möglichkeit gegen das Wagendach zu drücken. Als ich annehmen konnte, dass der Zigarettenanzünder seine Betriebstemperatur erreicht hatte, ließ ich mich ruckartig fallen. Der über mir verlor sein Gleichgewicht und stützte sich impulsiv neben meinen Kopf ab. Mit allerletzter Kraft drückte ich die rotglühende Heizwendel auf die tätowierte Rückhand. Es stank nach verbranntem Fleisch. Als ich spürte, dass der Kerl vor Schmerzen brüllend wegtaumelte, kam ich hoch, um ihm nachzusetzen.

Während meiner Kriminalistenausbildung war ich Trägerin eines Schwarzen Gürtels – das Knirschen beim Brechen seines Nasenbeins registrierte ich wie nebenbei. Der ausgekugelte Arm hing Sekunden später als überflüssiges Pendel herab. Mein Knie stieß absichtsvoll dorthinein, womit man es mir, um im Jargon solcher Dreckstypen zu reden, hatte besorgen wollen. Seinen ausgestreckten Hals vor den Augen, schlugen beide Handkanten jetzt parallel mit aller Kraft zu. Die Blutversorgung zum Kopf war kurzzeitig unterbrochen und sein Körper sackte lautlos in sich zusammen. Hilflos am Boden liegend, begann er zu kotzen. Es kostete mich viel Überwindung, nicht mit der Schuhspitze kräftig nachzutreten.

Ich wandte mich voller Ekel ab. Den Fehler von vorhin vermeidend, ging ich schwer atmend und auf leicht zittrigen Beinen zur Beifahrerseite, um mein Handy aus dem Handschuhfach zu holen. Nachdem ich Biersichlers Nummer gewählt hatte und auf eine Verbindung wartete, schaute ich übers Wagendach.

„Verdammter Scheiß!“

Der Sauhund war nicht mehr da! Er hatte seinen K.o. nur simuliert. Warum hatte ich ihn nicht krankenhausreif geschlagen! Mein Gespräch mit der Meyer-Eggersdorf über Denkert kam mir in den Sinn: Hatte sie nicht auch davon gesprochen, dass es in unserer Zivilisation durchaus Menschen gäbe, die diese Bezeichnung nicht verdienten? Die nichts als Unkraut seien und mit der Wurzel ausgerottet werden müssten? Zumindest hier und jetzt würde ich das unbesehen unterschreiben!

Biersichler meldete sich nicht. Vielleicht war es auch besser, sich Erklärungen und Details zu ersparen. Mir blieb ja noch genügend Zeit, ihn in Kenntnis zu setzen. Meine Zigarette in der einen Hand und den Zigarettenanzünder in der anderen, versuchte ich logisch zu denken. Als erstes würde ich meinen Zigarettenanzünder vergolden lassen. Weil mich dieser Einfall belustigte, nahm ich an, psychisch das Gröbste überstanden zu haben. Die wichtigste Frage war, wer trug die Verantwortung für diese Eskalation?

Ein mörderischer Dreh. Detektei Rote Socke, Band 2 von Hans-Ulrich Lüdemann: TextAuszug