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Augusts Grausamkeit, sie hatte mit dem Sieg von Gotha nicht aufgehört. Fort setzte sie sich gegen Elisabeth die andere, Johann Casimirs Schwester. Fernbleiben musste sie auf des Alten Befehl der Dresdener Hochzeit des Bruders, damit ihr nicht Gelegenheit wurde, für Johann Friedrich, den beim Kaiser inhaftierten Gemahl, zu bitten. Hatten Anna, August und ihre Tochter solches vor sich rechtfertigt mit jenes Ketzertum? - Wie immer: ganz anders war Johann Casimir Anna der Seinen begegnet. Hatte getan und ihr gegeben, was immer sie wollte, ja höchstselbst ihren Krankenwärter gespielt - ihr, die ihren Dresdener Pfaffen erlaubte, das Land, dessen Fürstin sie war, eines teuflischen Gestankes zu nennen. Freilich, seine Geduld war nicht unerschöpflich gewesen. Endlich hatte er sie sich gezähmt - ohne dass die Klageschreiben, in denen sie sich nun bei Christian versuchte, ihr nützten oder auch nur Widerhall fanden. - Zuletzt ihre Bitten - die unerhört gebliebenen -, die sich wie Hilferufe lasen: sie einzuladen nach Dresden. Nun war sie dahin. - War es eine Art Reue, was Krell, auf staubiger Straße trabend, empfand? Reue über bis zuletzt ihr und allzu unbarmherzig bezeigte Härte?
Da Christian an ihrem Kommen nicht lag, hatte Krell für sie kein Wort eingelegt, ja mancher der Bettelbriefe war von jenem ungelesen geblieben. - Ja, nun tat es ihm leid - leid vor aller Tragik ihres Charakters und Wesens. - Er hatte die Heidelbergische Traueranzeige gelesen: sie kam darin als treue, gar gute Gemahlin nicht vor. Einem kurzen, heftigen Fieber war sie erlegen - Krell ahnte des Fiebers Charakter.