Warum wurde Winckelmann wirklich ermordet?

Auf sehr spannende Weise rekonstruiert Joachim Lindner einen alten Kriminalfall

Eigentlich scheint alles klar zu sein, bei diesem inzwischen schon fast 250 Jahre zurückliegenden Kriminalfall, der sich am 8. Juni 1769 in Triest zugetragen hat. In der Osteria Grande wurde ein Logiergast ermordet, den dort anfangs niemand so recht kannte, da er sehr großen Wert auf sein Inkognito gelegt hatte. Erst kurze Zeit später wird klar, um welche europäische Berühmtheit es sich bei dem Mordopfer handelte – Johann Joachim Winckelmann, Präfekt der Altertümer Roms. Ziemlich schnell ist auch klar, wer Winckelmann auf brutale Weise umgebracht hat, und obwohl dem Täter zunächst die Flucht gelingt, wird er bald gefasst und nach Triest zurückgebracht.

In den jetzt beginnenden Verhören, die Joachim Lindner nach den lange verschollen geglaubten und erst 1964 wieder aufgefundenen alten Ermittlungsakten auf spannende Weise rekonstruiert hat, verstrickt sich Francesco Arcangeli zunehmend in Widersprüche. Doch Krimimalrichter Sacci und Kriminalaktuar von Ehrenlieb glauben den angeblichen Motiven Arcangelis nicht und wollen unbedingt herausfinden, warum Winckelmann wirklich ermordet wurde. Trotz einiger Schwierigkeiten führen sie ihre Untersuchungen fort. Und tatsächlich finden sie eine heiße Spur, die bis in höchste Kreise in Wien und Berlin und anderswo zu führen scheint. Aber werden sie am Ende tatsächlich erfahren, welche die wahren Gründe für den Mord an Winckelmann waren?

Mehr und mehr zieht der Verlauf der Untersuchungen, Zeugenbefragungen und Gegenüberstellungen den Leser in seinen Bann, der die Polizeiarbeit vor knapp 250 Jahren verfolgen kann, als wäre er live dabei. Sehr spannend und empfehlenswert.

Amazon