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Dairen. Das einstige russische Dalni. Die Russen hatten seinerzeit offenbar vor, hier eine Art asiatisches San Francisco zu gründen, so großzügig ist das Schema der Stadt angelegt, in das die japanische Siedlung nur langsam hineinwächst. Die Hauptstraßen sind so breit, dass ein Dutzend Automobile bequem nebeneinanderfahren kann. Kais, Docks, Zoll- und Warenschuppen alles funkelnagelneu verschwenderisch und weitblickend angelegt, eine vermutliche Entwicklung von fünfzig Jahren vorausnehmend. Der Naturhafen herrlich, von zwei Inseln und Vorgebirgen blockiert, leicht mit Minenketten abzudichten, leicht zu verteidigen. Die Japaner, Erben des russischen Scharfblicks, lachen sich ins Fäustchen.
Noch ist Dairen natürlich nicht fertig. Aber gerade in der Unfertigkeit verrät sich klar die Anlage, Absicht und Ziel. Dairen ist die Basis Japans in Asien, eine Basis aus Eisenbeton, ausgebaut mit allen Erfahrungen der alten und der neuen Welt, eine Festung von weltpolitischer Bedeutung, wie etwa Singapore und Gibraltar. Von ihren Zinnen aus kann man guten Muts sogar etwas herausfordernd die Blicke schweifen lassen über das ungeheure, fruchtbare Land der Mandschurei, die drei östlichen Provinzen, Schönking, Kizin, Holungkiang. Ein Land, ungefähr doppelt so groß wie Japan selbst, von dreißig Millionen Menschen bewohnt, fähig, hundert Millionen zu ernähren.
Ein großes Ziel!
England freilich hat erklärt, dass es die drei östlichen Provinzen als einen untrennbaren Teil Chinas betrachte. Japan lächelt. Siehe zum Beispiel, um nur ein ganz kleines Beispiel zu nennen: Ägypten.
Japan weiß, dass es in der Mandschurei verhasst ist. Aber, um nur ein ganz kleines Beispiel zu nennen, sind vielleicht die Engländer in Ägypten beliebt?