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Das Leben des Ron
Kreuzwege ein spannender Roman von Walter Kaufmann
Es geht um Ron, Ron Prentice, eigentlich Farmgehilfe in dem australischen Städtchen Haybrock, der nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung sein Elternhaus und seine Heimatstadt verlassen muss und verlassen will: Arbeit wirst du doch immer finden, Ronny, sagte sie. Darum geht es nicht. Hier gibt es noch genug, die sich von Cox nichts sagen lassen. Du glaubst, Cox vertreibt mich. Cox kann mich nicht vertreiben, keiner - ich will weg von hier. AI und seine Bande gestern Abend: das hat das Maß vollgemacht. Wenn ich dran denke, dass ich denen noch geholfen habe, wird mir hundeelend. Ich will gar nicht mehr nach Arbeit suchen in Haybrook, ich hab' es satt - alles! Ron ... Du wirst allein sein in einer fremden Stadt, ohne Freunde. Ich werde mich mehr sorgen, als du glaubst. Du gehörst zu uns. Du könntest mit Vater in der Eisenbahnwerkstatt arbeiten. Versteh mich doch, ich muss raus aus Haybrook, ich will meinen eigenen Weg gehen.
Und der führt nach Melbourne und zu einer neuen Liebe zu Katharine Miles. Aber wird sie zu ihm halten, über alle Unterschiede hinweg? Hat Ron, der inzwischen ein Seemann geworden ist, eine Chance bei Kath?
Auch dieser Roman, der erstmals 1961 im Verlag Neues Leben Berlin erschienen war, ist in der für Walter Kaufmann typischen Erzählweise geschrieben stark und spannend, konturenreich und so, dass man die Handlung vor seinen Augen ablaufen sieht. Als stünde man gleichsam neben den Helden des Buches. Ich schlage vor, sie lernen Ron noch heute kennen. Es lohnt sich.
Walter Kaufmann, der eigentlich Jizchak Schmeidler heißt und am 19. Januar 1924 in Berlin geboren wurde, ist ein deutsch-australischer Schriftsteller. Der in Duisburg aufgewachsene Adoptivsohn eines jüdischen Anwaltsehepaars hatte als 14-Jähriger mit einem Kindertransport über die Niederlande nach Großbritannien fliehen können und wurde so vom Schicksal seiner im KZ Auschwitz ermordeten Adoptiveltern verschont. Mit 15 als feindlicher Ausländer nach Australien deportiert, musste er sich dort ganz auf sich allein gestellt seinen Lebensunterhalt verdienen als Obstpflücker, Landarbeiter, Straßenfotograf, Werftarbeiter sowie als Arbeiter im Schlachthof, als Freiwilliger in der Australischen Armee und als Seemann. 1953 erschien in Melbourne sein erster Roman Voices in the storm. Ihm folgten seit seiner Übersiedlung in die DDR 1957 mehr als 30 Bücher. Deren Mehrzahl hat Kaufmann, der noch immer die australische Staatsbürgerschaft besitzt, in englischer Sprache geschrieben, anschließend selbst übersetzt oder übersetzen lassen. Sein bewegtes Leben als jüdischer Emigrant, seine Reisen als Seemann, sein Leben in Australien und die Ereignisse im faschistischen Deutschland thematisierte der Autor in vielen seiner Romane, Erzählungen in der Tradition der amerikanischen Short Story und Reportagen.