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Nimm den Ohrensessel. Das ist das Bequemste, was ich habe", sagte er zu Regine, als sie dann endlich in seinem Zimmer waren. Er ging in die Küche und kam mit zwei Flaschen wieder. Rot oder weiß?"
Was willst du?"
Ich habe dich gefragt, du bist der Gast."
Rot."
Prima. Trinke ich auch am liebsten."
Und wenn ich weiß gesagt hätte?"
Haste ja nicht." Er öffnete die Flasche, füllte den Wein in die Gläser. Das alles hätte man schon eine Stunde früher haben können, dachte er dabei. Sie tranken Wein, er suchte Musik auf dem Rekorder, dann holte er aus dem Wohnzimmer Pfefferkuchen und Schokolade. Und dann war alles erst mal relativ einfach. Er kniete vor ihrem Sessel, nahm ihren Kopf in seine Hände und streichelte ihr Gesicht. Sie küssten sich, diesmal war ihr Mund weich und warm und schmeckte nach Schokolade.
Wollen wir uns auf die Liege setzen?", fragte er, auch weil ihm langsam die Knie wehtaten. Sie kamen, ohne sich gegenseitig loszulassen, auf seine Liege. Er spürte keinen Widerstand, als er ihr die Bluse auszog. Er musste sich konzentrieren, was die verdammten Knöpfe betraf, denn wie sehr seine Hände zitterten, wollte er möglichst vor ihr verbergen. Sie trug nichts darunter, überhaupt nichts. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Anblick, der sich ihm bot, erinnerte ihn an Bilder, die er gesehen hatte. An alte Bilder, auf denen Frauen abgebildet waren, die hauchzarte, durchsichtige Gewänder trugen, die die üppigen runden Formen ihrer Brüste greifbar erscheinen ließen.
Regine hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht. Das irritierte ihn. Wie oft hatte sie sich schon so ansehen lassen? Er legte sein Gesicht zwischen ihre Brüste und spürte zum ersten Mal das Gefühl der Eifersucht. Regine streichelte über seine Haare, sanft und beruhigend, und er bekam ein wenig von der Sicherheit zurück, die ihn den Tag über begleitet hatte.
Ich möchte dich ganz sehen", flüsterte er und versuchte mit dem Reißverschluss ihrer Skihosen klarzukommen. Er bekam keine Hilfe.
So schaffe ich es nicht."
Dreh dich um", sagte Regine. Das verwunderte ihn, aber er wendete sich zur Wand. Erst als er bemerkte, dass Regine völlig reglos neben ihm lag, hatte er den Mut, sich ihr wieder zuzuwenden. Sie war schön. So wie ihre Brüste war ihr ganzer Körper. Sie hatte kaum noch etwas Mädchenhaftes. Regine war eine Frau. Seine Bewunderung und seine Schwäche waren nicht voneinander zu trennen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nur, dass er sich in seinem ganzen Leben noch nie in einer solch erbärmlichen Situation befunden hatte. Regine sah ihn an, streckte ihm ihre Arme entgegen. Aber er konnte sie weder küssen noch streicheln, er war vor Schreck bewegungsunfähig geworden. Beide waren sie dieser Situation nicht gewachsen.
Regine zog die Wolldecke, die auf der Liege lag, über sich. Was hast du?"
Nun erwachte er aus seiner Erstarrung und begann, sie verzweifelt zu umarmen. Wenn er in diesem Augenblick geredet hätte, statt zu schweigen. Wenn er ihr gesagt hätte, dass er noch nie etwas so Wunderbares wie ihren Körper gesehen hatte und sich dadurch wie gelähmt fühlte ... Nur konnte er keinen Ton herausbringen, ja, er hatte damit zu tun, seine Tränen zurückzuhalten.
Heute ist er sicher, dass Regine ernsthaft der Ansicht gewesen war, er hätte sie nicht schön, nicht anziehend genug gefunden. Ganz bestimmt war sie nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass genau das Gegenteil der Fall gewesen war! Ihn allein traf die Schuld, dieses Missverständnis nicht aufgeklärt zu haben. Obwohl er sich wahnsinnig geschämt hatte, hätte er den Mut finden müssen, die Wahrheit zu sagen. Aber aus Unerfahrenheit hatte er damals als Tragödie empfunden, was nur die Folge eines großen und tiefen Gefühls für das Mädchen gewesen war. Regine hatte sich dann schweigend angezogen, und er hatte sie gewähren lassen. Er unternahm noch einen zaghaften Versuch, sie zum Bleiben zu bewegen. Aber es war umsonst. Er erinnert sich an ihr trauriges Gesicht, als er sie an der Wohnungstür verabschiedete.