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Eva und der Tempelritter von Christa Grasmeyer
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
23.08.2014
ISBN:
978-3-95655-029-4 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 264 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Familienleben, Belletristik/Liebesroman/Erwachsenwerden
Familienleben, Liebesromane
Stiefmutter, Stiefvater, Freundschaft, Leistungssportler, Schwerin, Spartakiade, Liebe
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„Also doch“, sagt Uwe und blickt an Eva vorbei auf die Schüler, die um sie herum die Hofpause genießen.

Evas heimlichen Zeichen ist er nur widerwillig gefolgt. Er hat sich schon geärgert, dass er sich verleiten ließ, an jenem Regentag auf der Fahrt nach Klüssow vorübergehend das Visier zu lüften. Und hat sie das nicht gleich ausgenützt, versucht, ihn einzuwickeln und weich zu machen?

Nun aber zeigt sich, dass mehr hinter ihren Gebärden steckte als Wichtigtuerei. Dieser Geheimplan seiner Mutter, Evas Vater zu heiraten, bedeutet auch für Uwe einen schweren Schlag.

„Du sagst, die Heirat ist beschlossene Sache?“

„Genau.“

„Und das hat dein Vater dir anvertraut?“

„Anvertraut ist gut! Ich hab ihn so in die Enge getrieben, dass er keine Ausflüchte mehr machen konnte.“

Sie hat Mut, denkt Uwe, sie lässt nicht locker.

„Leicht hat dein Vater es nicht mit dir, was?“

„Ich hab meinem Vater nie das Leben schwer gemacht, alles war immer so schön und so leicht.“

„Jetzt nicht mehr?“, fragt Uwe.

„Nein“, sagt sie.

Er nickt. „Was willst du machen?“

„Ich weiß nicht.“ Eva starrt vor sich hin. „Ich stell mir nur vor, wie alles sein wird, und dann könnt ich heulen.“

„Aufgeben“, murrt Uwe, „kapitulieren! Du streust die Blumen, ich halte die Schleppe, so soll wohl die Hochzeit sein.“

„Und deine Mutter, die errötende Braut ...“

„Hör auf! Meine Mutter ist völlig durchgedreht, aber du hast darüber keine Witze zu machen!“

„Warum nicht? Ein glückliches Brautpaar, ein schönes Paar, und trampelt über die eigenen Kinder weg.“

„Sei still!“ Er sieht Eva krampfhaft lachen. Tränen treten in ihre Augen. Er mäßigt sich.

„Mein Vater“, sagt Eva, „hat mich abgeschrieben. Er raspelt Süßholz, verspricht mir das Blaue vorn Himmel und glaubt selbst dran. Kann man einem Elefanten klarmachen, dass er nicht trampeln soll?“

„Meine Mutter ist genauso ein Elefant.“

„Das glaub ich nicht.“

„Aber sie hat mir eine Antwort gegeben ... Ein anständiger Mensch, hat sie gesagt, versucht nicht, seinen Willen durchzusetzen, indem er andere erpresst. Darauf sei sie früher nicht eingegangen und würde es auch jetzt nicht tun.“

„Erpresst?“, fragt Eva verwundert. „Womit kannst du denn deine Mutter erpressen?“

„Ich bin ihr Stern, kapiert? Das war mein Trumpf. Ich dachte, sie würde es vielleicht nicht aushalten, wenn ich ihr die kalte Schulter zeige und sie abblitzen lasse. Es ist nämlich so ..., ich spreche jetzt kein Wort mit ihr.“

 

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