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Jahrgang 42. Mein Leben zwischen den Zeiten von Sigrid Grabner
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
21.04.2022
ISBN:
978-3-96521-655-6 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 437 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Geschichte, Belletristik/Literarisch, Belletristik/Religiös, Belletristik/Biografisch
Biografischer Roman, Moderne und zeitgenössische Belletristik, Historischer Roman, Belletristik: religiös, spirituell, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Tod, Trauer, Verlust, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik
Schriftsteller, Biografie, Familienleben, Liebe, KZ, Antifaschist, SED, DDR, Widerstand, Freundschaft, Wahlfälschung, Mauer, Wende, Kirche, Politik
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Am 29. Oktober 2022 wird die heute in Potsdam lebende Schriftstellerin Sigrid Grabner 80 Jahre alt. Rechnet man nach, dann kommt man logischerweise auf den Jahrgang 42 – so auch der Haupttitel des ersten Bandes der Autobiografie der Autorin, Indonesienkundlerin und Katholikin.

Jahrgang 42, das bedeutet auch, dass die in Böhmen geborene kleine Sigrid in einem Kriegsjahr geboren wurde, und wie wir Nachgeborenen wissen, sollte dieser Krieg noch weitere 31 schreckliche Monate dauern. Unschwer kann man sich vorstellen, dass ein solcher Kriegsjahrgang für die Zukunft nichts Gutes verhieß. Und schon die allerersten Sätze dieser bewegenden Selbstlebensbeschreibung machen ebenso betroffen wie zugleich neugierig:

Mein Leben war unerwünscht. Die Welt, in der ich ankommen wollte, bot alles auf, mich zu vernichten: Feuer, Wasser, Stürme, Erdbeben. Ich klammerte mich am Mutterboden fest, stillte meinen Durst mit Essig, nährte mich von Abfall, duckte mich vor Angriffen – ein unaufhörliches Ringen um Leben und Wachsen gegen den Unwillen des mütterlichen Körpers. Warum gab ich nicht auf, ließ einfach los? Niemals würde dieser Kampf ums Dasein enden, nicht im Dunkel dieser Höhle, nicht im Licht, das mir verheißen. Wer oder was zwang mich zu dieser Qual? Trotz allen Gefährdungen wuchs ich, bis ich an die Grenzen des mütterlichen Leibes stieß. Doch nun wollte er, der sich geweigert hatte, mich aufzunehmen, mich nicht freigeben. An mir selber sollte ich ersticken. Ein mutiger Arzt befreite mich in letzter Minute mittels eines geglückten Schnittes. Stolz auf seine Kunst, die Mutter und Kind das Leben erhalten hatte, präsentierte er das Neugeborene: ein Mädchen!

Meine Mutter, soeben aus der Narkose erwacht, wandte sich enttäuscht ab. Wenn denn schon ein Kind, sollte es wenigstens ein Junge sein.

Außer sich vor Zorn – es war Ende Oktober 1942 und sein erster Sohn war vor einem Monat an der Ostfront gefallen, sein zweiter Sohn würde in der Eiswüste von Stalingrad sterben – fuhr der Arzt sie an. Undankbar sei sie, so ein gesundes, schönes Kind. Meine Mutter rettete sich wieder in die Bewusstlosigkeit.

 

Während der erste Teil der beiden autobiografischen Bände von Sigrid Grabner vom „Jahrgang 42“ bis zum 10. November 1989 reicht, schreibt sie im zweiten Teil „Im Zwielicht der Freiheit. Potsdam ist mehr als Sanssouci“ über die Zeit von 1989 bis zur Gegenwart einer bewegenden Wiederbegegnung mit ihrer böhmischen Heimat im Sommer 2018.

Jahrgang 42. Mein Leben zwischen den Zeiten von Sigrid Grabner: Beschreibung