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Simon und die Nixe Thalassia von Ulrich Frohriep
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Preis E-Book:
2.99 €
Veröffentl.:
20.03.2023
ISBN:
978-3-96521-876-5 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 30 Seiten
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Action und Abenteuer/Allgemein, Kinder-und Jugendbuch/Tiere/Meeresflora und -fauna, Kinder-und Jugendbuch/Märchen und Folklore/Allgemein, Kinder-und Jugendbuch/Jungen und Männer, Kinder-und Jugendbuch/Natur und die natürliche Umwelt/Umwelt, Kinder-und Jugendbuch/Fantasie und Magie, Kinder-und Jugendbuch/Verkehrswesen/Boote, Schiffe und Unterwasserfahrzeuge
Kinder/Jugendliche: Fantasy und magischer Realismus, Kinder/Jugendliche: Familienromane, Kinder/Jugendliche: Sachbuch: Fische und Meeresfauna
Poseidon, Nixe, Kogge, Rostock, Muschel, Schiffsglocke, Wrack, Seemannsgarn, Perle, Geschwister
6 - 8 Jahre
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Poseidon riss die Augen auf, guckte Simon ganz ungläubig an und nahm vorsichtig die Schnecke entgegen. Er sagte nichts. Er hielt sie ans Ohr und lauschte. Er sah hinein. Er sah lange hinein, schüttelte den Kopf, lächelte kaum merklich. Dann steckte er das Kleinod in eine seiner unergründlichen Taschen.

Er sah Thalassia an, dann Simon. Wieder Thalassia. Er sagte: „Was soll ich da sagen?“

„Jetzt siehst du es, Papa“, sagte Thalassia. Sie freute sich, da die Laune ihres Vaters sich offensichtlich gebessert hatte. „Nicht alle Menschen sind schlecht. Simon ist ein Mensch und hat deiner Tochter das Leben gerettet, und er hat dir die Zauberschnecke zurückgebracht.“

Dann sagte sie noch: „Und wer weiß schon, wie das wirklich gewesen ist in der Kneipe da, in die du so gerne gehst.“

Das hätte sie nicht sagen sollen, denn Poseidons Gesicht verfinsterte sich zusehends.

„Thalassia“, sagte er streng, „du sprichst mit deinem Vater! Ich muss mir also deinen Ton verbitten!“

Er sah zu Simon.

„Er mag ja eine Ausnahme sein. Aber!“

Seine Stimme wurde lauter.

„Seit Jahrhunderten machen mir die Menschen das Leben schwer, ich sagte es schon. Es sind ja nicht nur die kleinen Ärgernisse, die Abfälle, der Unrat, die sie mir ins Wasser werfen, nicht wahr? Den Eingang zu meinem Palast haben sie mir verschandelt. Ein Schiff haben sie davor untergehen lassen. Und jetzt liegt das Wrack dort. Immerhin seit fünfhundert Jahren. Und das kränkt mich. Ebenfalls so lange.“

Thalassia hatte den Kopf gesenkt. Ihr Vater hatte recht. Aber was konnte Simon dafür. Sie weinte leise und schneuzte sich. „Komm, Simon, ich bringe dich zurück. Es tut mir leid.“

„Na, na, Töchterchen“, sagte Poseidon, denn er konnte seine Tochter nicht weinen sehen, „wer wird denn gleich …“

Er überlegte, dann sagte er: „Vielleicht ist dein Simon wirklich eine Ausnahme unter den Menschen. Gut, ich will ihm eine Aufgabe stellen. Weiß er eine Lösung, soll er seine Belohnung bekommen.“

Thalassia sah Simon an, wischte sich die Augen und nickte Simon zu.

„Aber die Aufgabe ist schwer. Folgt mir.“

Poseidon schritt auf den Ausgang des Saales zu. Simon ging hinterher, die kleine Nixe schwamm. Es ging den Gang zurück, durch den sie vorher gekommen waren. Kurz vor der Öffnung bogen sie nach rechts ab. Ein paar zersplitterte Planken wurden sichtbar, blieben zurück. Sie aber tauchten in das Dunkel des Schiffskörpers ein.

Poseidon zündete ein paar Fackeln an, gab sie Thalassia und Simon. Er selbst hatte die Schnecke in der Hand, die leuchtete wie ein starker Scheinwerfer.

Und sie sahen: das Schiff.

Sie waren im Laderaum. Darin Fässer, Tonnen, Krüge, aber auch Kanonen und Kugeln dazu. Und dazwischen Schlick und nochmals Schlick.

Simon und die Nixe Thalassia von Ulrich Frohriep: TextAuszug