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Der Tod kam in der Mittsommernacht von Jan Flieger
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
09.05.2014
ISBN:
978-3-86394-479-7 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 221 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Krimis & Detektivgeschichten/Polizeiprozesse, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Action und Abenteuer
Abenteuerromane, Spionagethriller, Kriminalromane und Mystery: Polizeiarbeit, Thriller / Spannung, Kriegsromane
Norwegen, SS, Faschismus, Partisanen, 2. Weltkrieg, Funker, Deutschland, Großbritannien, Bomben
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Hempel spürte die Schulter Röbels, der dicht neben ihm stand und dessen Augen hervorzuquellen schienen. Er trat einen kleinen Schritt zurück. »Die Koordinaten noch einmal!«, befahl er.

Aber die Peilautos schwiegen.

»Der Sender ist weg, Obersturmführer.«

Hempel schlug mit der Faust auf die Messtischplatte.

»Es war eine andere Frequenz wie vor drei Tagen, Obersturmführer. Er hatte schon gesendet, ehe wir ihn entdeckt haben.«

Hempel nickte.

Frequenz 10980 Kilohertz, dachte er. Aber gestern 10112! Und da haben wir ihn erst ausgemacht, als seine letzten Zahlenkolonnen begannen. Ein verflucht listiger Fuchs.

Die starre Spannung in den Gesichtern der sechs Männer war gewichen.

»Pause«, befahl Hempel. »Nur die Kontrollempfänger bleiben dran.«

»Jawohl, Obersturmführer.« Röbel schlug die Hacken zusammen.

Die Männer erhoben sich. Sie reckten sich, einer beugte sich nach vorn und ließ den Oberkörper pendeln. Das Kreuzfeuer der Peilgeräte hatte sie alle müde gemacht.

Hempel stand immer noch vor der Karte.

Dreimal ergab die Verlängerung der Peillinie ein ähnliches Dreieck, aber schon morgen würde sie ein anderes ergeben, das ahnte Hempel. Dieser eine Sender war schwer zu orten, unendlich schwer. Wie leicht fassten sie oft Funker, die für die Briten arbeiteten.

Nur dieser eine!

Wer mochte es sein!

Wo saß er wirklich?

Aber er lebte doch in einer Wohnung Oslos! Nur wo? Die Peillinien führten zu einem Gebiet, in dem große Mietshäuser standen. Sie waren für den Funker ein doppelter Schutz. Aber sie konnten die Peilautos schon sehr nahe heranführen.

»Denken Herr Obersturmführer an eine Razzia?«, fragte Röbel.

Hempel schüttelte den Kopf. Sie mussten es anders schaffen. Eine Razzia brachte oft nicht den gewünschten Erfolg.

Irgendwo packte der Funker jetzt seinen Sender ein, der in einen kleinen Koffer passte.

Aber vielleicht waren es doch mehrere Funker? Unsinn! Es war die gleiche Handschrift, die die Zeichen in den Äther gab.

Ein unheimlich schneller und guter Funker, dachte Hempel. Er war wie ein Phantom. Er narrte sie.

Aber er durfte sie nicht narren!

 

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