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Wegen dieser wahnsinnigen Maus werden wir jetzt alle die Rache des Löwen erleiden müssen und getötet werden.
Um den Hohn auf die Spitze zu treiben, sagte der Löwe: Eine übergeschnappte Maus. Na, warte, ich werde dich in einen meiner hohlen Zähne stopfen, und schon ist es vorbei mit deinem vorlauten Gefiepe!
Die Maus schwieg, senkte ihr Köpfchen, hockte oben auf dem Höcker so traurig, wie es irgend ging, weinte sogar einige Tränen, um vorzutäuschen, wie traurig und ängstlich sie war.
Seht sie euch an, brüllte der Löwe jetzt den Tieren zu und schnalzte mit der Zunge, fletschte die Zähne, rollte die bösen Augen, hob die rechte Pranke, so dass die weiße Scheibe des Mondes für einen Moment verdeckt war, seht sie euch also an, dieses Großmaul, diese Maus, dieses graue Stückchen Nichts, wie sie heult und zittert, weil ich sie in meinen hohlen Zahn stopfen werde.
Ach, wenn es nur das wäre, Löwe, jammerte das Mäuschen. Ich bin doch nur deshalb so traurig und weine, weil du nicht mehr lange König der Tiere sein wirst. Und erneut kullerten einige Tränen den Kamelrücken herab.
Sie ist verrückt, erwiderte der Löwe.
Doch das Mäuschen erläuterte ihm geduldig mit verstellter, weinerlicher Stimme: Wenn er sie in einen seiner hohlen Zähne stopfe, erführe er nicht, wer stärker sei als er, folglich könne er auch den Stärkeren nicht töten. Und wenn er den Stärkeren nicht töten könne, töte selbstverständlich der Stärkere ihn. Also, schloss die Maus, wirst du dann nicht mehr König der Tiere sein, sondern er. Ist es nicht so, Löwe?
Jetzt schwieg der, der immer so fürchterlich laut gebrüllt hatte, und lief zurück zu seinem großen Baum. Dort trat er ratlos hin und her und her und hin.
Nach einer Weile fragte das Mäuschen: Warum bist du plötzlich still?
Ich denke nach.