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Pioniere in der 8. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee von Dietrich Biewald
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Preis E-Book:
14.99 €
Buch:
19.20 €
Veröffentl.:
11.01.2016
ISBN:
978-3-95655-612-8 (Buch), 978-3-95655-587-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 296 Seiten
Kategorien:
Geschichte / Deutschland, Geschichte / Militär / Spezialeinheiten
Militärgeschichte, Militärgeschichte: Nachkriegs-Konflikte, Militärverwaltung, Militärfahrzeuge, Militärische Institutionen, Gedenkstätten, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Mecklenburg-Vorpommern
DDR, NVA, Armee, Militär, Offiziere, Soldaten, Pioniere, 20. Jahrhundert, Kasernierte Volkspolizei, Panzer, Prora, Schwerin, Hagenow, Goldberg, Russen, Kasernen, Hochwasser, Erdgasleitung, Schwedt
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Die Übersetzeinheiten des PiB-8 standen bei Übungen immer besonders im Blickfeld. Ihr geschlossenes Handeln setzte viel Zeit und Mühe voraus, denn das Überwinden von Wasserhindernissen gehörte üblicherweise dazu. Es galt immer als ein Höhepunkt im Übungshandeln. Infolge Fehlens eines entsprechenden Wasserübungsplatzes am Standort zog das PiB-8 in jedem Ausbildungshalbjahr, Sommer wie Winter mit den entsprechenden Kräften und Mitteln in ein Feldlager an die Havel, die Elbe oder die Oder. Aus dem Feldlager heraus schlossen sich vielfach gleich Einsätze zur Pioniersicherstellung von Übungen der Regimenter oder der Division an, was mehrere Wochen Einsatz in Wind und Wetter, Unterkunft im Zelt (wenn überhaupt vorhanden) und fern von zu Hause bedeutete. Die wehrpflichtigen Soldaten belastete das sicherlich, brachte ihnen aber auch Abwechslung, zumal sie meist ledig und ungebunden waren und ihre Dienstzeit Grenzen besaß.

Wie hart die Pioniere dabei zu Werke gingen, erlebte beispielsweise der Divisionskommandeur, Generalmajor Unterdörfel, bei einer Visite im Winterfeldlager an der Oder. Sturm und Schnee fegten allen gehörig um die Ohren. Nach dem Abwurf sprangen die Pontoniere beim Koppeln der Pontons kompromisslos in das eisige Wasser. Die zu ihrem Schutz vorhandenen Wasseranzüge mochten sie wohl nicht so sehr, weil sie ihre Beweglichkeit einschränkten. Auf die Frage des Divisionskommandeurs an einen der vor Nässe triefenden Soldaten, ob es denn nicht anders ginge, erhielt er kurz zur Antwort: „Das muss ein Pontonier abkönnen!“ Auf die Nutzung der Wasseranzüge musste daher nachdrücklicher verwiesen werden. Gesundheit ging nun mal vor sportlichen Ehrgeiz.

Im Gegensatz zu den Wehrpflichtigen hatten die daran beteiligten Berufssoldaten derartige Belastungen über Jahre hinweg auf sich zu nehmen, wobei nach Rückkehr in die Kaserne noch das eine oder andere hinzukam, was wiederum mit Abwesenheit von Familie und Bequemlichkeit verbunden war. Der befohlene Geheimnisschutz deckte auch darüber seinen Mantel und die Öffentlichkeit sah die Nationale Volksarmee vorrangig glänzend bei Paraden oder wenn sich ein Soldat im Ausgang daneben benahm. Wer dahinter schaute, der kann selbst noch heute über die angeblichen Privilegien der Berufssoldaten nur müde lächeln.

Im Verlauf der Jahre wechselte die Übersetztechnik.

Am Anfang hatte man sich mit altem, unvollständigem Wehrmachtsgerät zu begnügen. Für die Ruderschule oder den Bau behelfsmäßiger Fähren langten die einzelnen B-Pontons gerade noch. Kleine und große Schlauchboote besaßen zu der Zeit einige Bedeutung für das Übersetzen. Wichtige Übersetzmittel bildeten die Sturmboote mit ihren starken aber auch schweren Motoren, die ebenfalls noch aus der Kriegszeit stammten.

Doch bald gab es erste amphibische Mittel wie den Radschwimmwagen BAW und den Kettenschwimmwagen K 61 sowie den leichten Pontonpark LPB, alle jedoch nur mit vergleichsweise geringer Kapazität und Tragfähigkeit.

Später kamen der Kettenschwimmwagen PTS-M sowie der schwere Pontonpark SPB und TPP und danach der hervorragende schwere Pontonpark PMP in die Nutzung.

Der PTS-M übertraf alles an Geländegängigkeit und der Park PMP wurde ja bekanntlich schnell von vielen Ländern nachgebaut. Er befindet sich heute beispielsweise als Faltschwimmbrücke (FSB) bei den Pionieren der Bundeswehr oder als Ribbonbridge in der US-Army.

 

Pioniere in der 8. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee von Dietrich Biewald: TextAuszug