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Ich stehe bei einem russischen Kameraden am Fenster. Er kommt von der Mittelfront, ich selbst war gerade in einem Offiziersgefangenenlager. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus über die heutige Beschaffenheit des Mannschafts- und Offiziersbestandes der Hitlerarmee. Draußen über den Arbatplatz marschiert gerade ein Bataillon Rotarmisten mit Musik. Die acht- bis zehnjährigen Moskauer Jungen springen vor dem Tambourmajor her, die Arbeiter und Arbeiterinnen, die aus den Betrieben heimfahren, noch in der Stadt einkaufen und dann am Arbatplatz in die Metro umsteigen, bleiben stehen. Sie lassen das Bataillon an sich vorüberziehen.
Auf einmal donnert eine Geschützsalve über Moskau. Wir lehnen uns zum Fenster hinaus. Luftalarm? Seit Monaten war kein Alarm mehr. Seit über achtzehn Monaten fiel keine Bombe mehr auf Moskau. Wieder eine Salve.
Salut!! Salut für einen neuen Sieg der Roten Armee!
Wir springen zum Radio und stellen ein.
Schon donnern wieder die schweren Geschützsalven über die abendliche Stadt. Dort über den Kremltürmen steigen grüne und rote Raketen hoch in die dunkelnde Luft. Die Menschen auf den Straßen rufen sich ein Wort zu. Man hört Schreie und Jubeln.
Und jetzt auch im Radio das Wort: Taganrog!