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Im Betrieb fanden Maßregelungen statt. Einige Arbeiter flogen ins Gefängnis. Stepan selbst wurde administrativ ins Gouvernement Wjatka verschickt. Dort bekam er mit seiner Familie einen Ort als Zwangsaufenthalt zugewiesen. Doch er verlor niemals die Verbindung mit seinen Freunden.
1914 fuhr er nach Petersburg. Damals war er dreiunddreißig Jahre alt und arbeitete in einer Kabelfabrik.
1917 kam er als Schlosser nach Helsingfors. Er hatte öfters auf dem dort ankernden Kreuzer Diana zu tun.
Und nun beginnt ein Leben im Sturm! Ein Leben der Kämpfe für die junge Sowjetmacht an allen Fronten, an den Waffenfronten der Ukraine und des Ural, an den Fronten des Aufbaus in dem riesigen Land heiße, aufreibende und fruchtbare Jahre.
1919 Freiwilliger in der jungen Roten Armee. Er kämpft bei Charkow, an vielen Stellen der Ukraine. 1920 in Rjasan. Er hilft dort eine neue Infanteriedivision formieren. Seine Mutter und sein Vater stammen aus Rjasan. Man kennt dort seine Familie. Er kennt dort seine Leute. Er ist dort zu Hause.
1922 bis 1930 arbeitet er als Organisator Tag und Nacht. Er erkrankt. Er müsste aussetzen. Aber er selbst hat keine Ruhe. Er springt wieder ein. Ununterbrochen arbeitet er als Funktionär.
1930 bis 1933 als Parteiarbeiter bei der Mechanisierung der Staatsgüter der Sowchosen, zugleich aber auch als technischer Fachmann.
1933 bis 1935 in gleicher Funktion in den Kollektivwirtschaften in Mittelasien, vor allem in Kasachstan. Wieder erkrankt er. Nervenentzündung, Malaria, Herzleiden. Er muss aussetzen. Er wird invalid geschrieben. Aber er streikt gegen sein Invalidentum. Er meldet sich gesund. Er fordert Arbeit.
1936 wird Stepan zum Direktor des großen Uniwermag, des Zentralen Warenhauses, in Moskau ernannt. Er muss jedoch erneut aussetzen.
Er ist jetzt fünfundfünfzig Jahre. Nach all diesen schweren und aufreibenden Jahren leidet er an heftigen Neuralgien (Radiculitis, wie die Ärzte es nennen) und an einer ernsten Arteriosklerose. Monatelang kann er vor Schmerzen sich nicht rühren. Er ist hundertprozentig invalid und lebt als Staatspensionär von seiner Rente in Moskau. Sein Sohn ist Kommandeur in einem Artillerieregiment. Seine Tochter beendete die Moskauer Universität und arbeitet als Mathematikerin und Physikerin. Zwei Enkelkinder sind seine ganze Freude.
Stepan hat in seinem Leben wahrhaftig genug erlebt und geleistet. Jahrzehnte hat er für seine Ideen gekämpft. Auf allen Gebieten hat er in diesem riesigen Land gearbeitet: als Schlosser, als Funktionär, als Organisator, als Betriebsleiter. Seine grauen Haare hat er sich redlich verdient. Er wurde Invalide im Dienst einer großen Sache. Was jetzt noch kommen kann, das ist wie man so schön sagt ein ruhiger Lebensabend.
Es kommt der grausamste und furchtbarste aller Kriege. Es kommt für das Sowjetland der Kampf auf Leben und Tod. Und plötzlich gibt es keinen Staatspensionär und Invaliden Stepan mehr. Es gibt nur noch den grauhaarigen sechzigjährigen Freiwilligen der Roten Armee Stepan F., den von seiner Gruppe gewählten Starschina in dem I. Moskauer Landsturmregiment. Aber Stepan ist trotz seines Alters kein Sonderfall. Stepan ist in seiner Art ein Typus, einer von den Zehntausenden Verteidigern Moskaus.