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Geigenmäxle war der einzige, der Kerzenstummel besaß und hinter einer aufgespannten Decke mit einem fünfzehnjährigen polnischen Jungen nennen wir ihn Jan Schach spielte, weil er den Jungen leicht besiegen konnte. Jan war gleich in den ersten Tagen des Krieges vor den Deutschen geflohen und über Konstanza auf einem französischen Schiff nach Marseille gelangt. Dort hatte die Sureté ihn aufgegriffen und wie alles, was aus dem Osten kam, als suspect in unser Lager geschickt. Der fünfzehnjährige Junge hatte nichts am Leibe als eine dünne Kniehose, eine alte zerrissene Sommerjacke und ein Paar Leinenschuhe. Die Kameraden der Dombrowski-Brigade nahmen sich sofort des Jungen an, gaben ihm ein Kochgeschirr, einen Holzlöffel, Fußlappen und ein Paar Sabots, riesige bretonische Holzschuhe. Wir alle sammelten für Jan Brot und Zucker, da der Fünfzehnjährige essen konnte wie ein Stier. Mitek von den Dombrowski-Leuten, ein früherer Ingenieur, der aber jetzt mit seinem riesigen schwarzen Bart wie ein Urmensch aus der Steinzeit aussah, Mitek hatte sich Jan in der Mittagspause vorgenommen und gab ihm Unterricht in Lesen und Schreiben. Jan behagte das nicht sehr. Er spielte lieber mit Kiki, unserm Barackenhund, oder ließ sich die verschiedenen spanischen, polnischen, italienischen Lieder der Interbrigadisten vorsingen. Geigenmäxle suchte auf seine Weise den Jungen mit Zigaretten, Apfelsinen und mit Geld einzufangen und auszunutzen. Es begann ein regulärer Kampf um den Jungen. Aber Mitek und die Polen ließen nicht nach. Jan blieb in der polnischen Koje. Oft sah ich, wie Mitek mit seinem schwarzen Märchenbart in der Mittagspause dem Jungen ernst und ruhig etwas erklärte, während Bolek ihm aus altem Papier und Schnur ein Schreibheft gemacht hatte. Was aber Jan besonders fesselte, das waren die Abzeichen der Interbrigadisten an ihren alten, verblichenen Waffenröcken und die Erzählungen über die Kämpfe der 11. Brigade am Ebro und des Tschapajew-Bataillons an der Gebirgsfront von Córdoba.