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Der Resident. Die Dominikanische Tragödie, 2. Band von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
10.05.2012
ISBN:
978-3-86394-103-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 671 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Politik, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Liebesroman/Militär, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/20. Jahrhundert, Belletristik/Liebesroman/Spannung, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik
Abenteuerromane, Spionagethriller, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriegsromane, Familienleben, Politthriller/Justizthriller, Liebesromane, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.)
Dominikanische Republik, Trujillo, USA, CIA, Militärputsch, Botschafter, Kennedy, Bosch
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"Wie stecken Sie denn bei Nacht draußen Ihre Planquadrate ab?", fragte Mitchell wütend. "Das ist doch Schwachsinn! Jessika kann nur bei den Häftlingsbaracken sein. Sie sucht den Burschen, dessen Bekanntschaft sie Ihnen verdankt."

"Ich weiß, Sir. Aber sie ist bisher nur in einem der drei Camps gewesen – in diesem. Sie hat nach Pancho Valdez gefragt, und als sie hörte, dass es den hier nicht gibt, ist sie weiter und muss sich verirrt haben."

Erst jetzt wurde dem Botschafter bewusst, dass er sich in einem Internierungslager befand, im Essraum der Wache wohl; es roch penetrant nach Fischsuppe und schlechtem Tabak. Über ihm hing eine Petroleumlampe, sie beleuchtete trist ein Wandbild, auf dem man eben noch den Vorsitzenden des Staatsrats erkannte. Er dachte an eine Schlagzeile im Caribe, "US-Botschafter bei Deportierten", oder wie immer Tirado formulieren würde, wenn er von dem Besuch erfuhr. An der totalen Protokollwidrigkeit dieses Aufenthaltes wären Leute wie Thurston und auch sein eigener Botschaftsrat Smith erstickt, ihn trieb sie nur in bohrende Fragen: Wozu noch solche Lager? Wieso fand er sich damit ab? Hätte er doch wenigstens diesen Burschen losgeeist! Getuschel hatte er gefürchtet und bekam nun stattdessen einen Skandal. Im Grunde geschah ihm recht.

Draußen knallte es, Licht fiel herein, warf wandernde Schatten, dann bellten Hunde. Das erinnerte ihn an die Gefahr, in der seine Tochter schwebte. Warum zum Teufel fand man sie nicht? "Was hat man Ihnen denn gesagt?", drängte er. "In welchem Camp steckt nun der Mann?"

"Das ist es ja", antwortete King. "Angeblich in keinem. Er scheint gar nicht auf der Insel zu sein."

"Genug! Ich suche jetzt selbst!"

"Bitte nicht, Sir", sagte hinter ihm Tony Imbert, der von irgendwoher in den Lichtkreis der Lampe trat, die Hände beruhigend erhoben. "Sie sind ortsunkundig, könnten überhaupt nichts tun. Und es wird ja nicht mehr lange dauern. Die Wachboote strahlen das gesamte Ufer an. Es sind zweihundert Mann im Einsatz, mit Fackeln, Lampen und Leuchtpistolen..."

Wie viel Häftlinge gab es eigentlich, wenn man hier zweihundert Wächter hatte?

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