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Alaskafüchse. von Wolfgang Schreyer
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
04.05.2012
ISBN:
978-3-86394-089-8 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 264 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Thriller/Spionage, Belletristik/Thriller/Spannung, Belletristik/Thriller/Politik, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Liebesroman/Militär, Belletristik/Liebesroman/Geschichte/20. Jahrhundert, Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Familienleben, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Politik, Belletristik/Medizin
Abenteuerromane, Spionagethriller, Historischer Roman, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Thriller / Spannung, Kriegsromane, Familienleben, Politthriller/Justizthriller, Liebesromane, 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.)
Alaska, US-Armee, Kalter Krieg, Atomtests, Luftspionage, Arktis, Sowjetunion, Liebe, Freundschaft, Eifersucht
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Kurz nach Mitternacht sichtete Leslie auf Steuerbord einen dunklen Strich. Er teilte seine Beobachtung sogleich den anderen mit. Zu diesem Zeitpunkt war, wie schon vor drei Tagen, die Funkverbindung mit Icy Cape völlig unterbrochen. Weder kurze noch lange Wellen drangen durch, was Leslie auf die so genannten Magnetstürme zurückführte. Da der Wind nicht mehr ausreichte, den Drachen emporzutragen, hatte Hester den Antennendraht mit einem Gasballon hinaufgeschickt. Er schwebte dreihundert Fuß hoch überm Eis, berührte schon die Wolkenuntergrenze. Aber es hatte nichts genützt, und sie waren nun nicht imstande, dem Heimathafen zu melden, was sie entdeckt hatten.

Der Streifen befand sich dort, wo man den Südwesthorizont vermuten konnte. War es ein Schiff, war es Land – oder nur offenes Wasser? Es schien, als driftete "Devil's Dream", das Heck voran, darauf zu; doch das war nicht sicher. Vielleicht trieb man daran vorbei... Was immer der Strich bedeuten mochte, sein Auftauchen alarmierte sie, machte jedem von ihnen Mut. Sogar Lieutenant Harris kroch zum Fenster, presste sein heißes Gesicht an die Scheibe. Leslie beobachtete ihn dabei. Nach der letzten Spritze war sein Fieber auf achtunddreißig sechs gefallen, er klagte über starke Kopfschmerzen, war jedoch bei klarem Verstand. Jetzt blickte er hinaus, und der Captain konnte sehen, wie sehr ihn die ferne Erscheinung beschäftigte.

"Wenn das Land ist", hörte er ihn sagen, "müssen dort Menschen sein."

Leslie verstand, dass Bob meinte: Ärzte.

"Captain, immer noch keine Verbindung", meldete Hester von hinten.

Leslie dachte daran, wie weit weg die amerikanischen Ärzte waren. Suchflugzeuge, die nichts fanden, und eine Funkbrücke, die immer wieder zusammenbrach, brachten sie nicht näher. Dagegen hielten sich russische Ärzte womöglich ganz in der Nähe auf. Bob schien es gleich zu sein, welcher Nation die Leute angehörten, die ihn behandeln würden; wenn nur überhaupt bald Hilfe kam. Wen das Fieber so gepackt hat, dem ist das egal. Russische Hilfe oder amerikanische Hilfe – fand man sie nicht, würde der Tag kommen, da auch er selbst darin keinen Unterschied mehr sah. Er nahm einen Schluck aus der Whiskyflasche und atmete tief. Wie lange musste er noch zusehen, wie Bob sich quälte? Wäre "Devil's Dream" ein normales Wetterflugzeug gewesen, hätte er längst SOS gefunkt. Aber sie hatten ihm ja befohlen, das auf keinen Fall zu tun. Lieber sollte er abwarten, wie Bob Harris langsam krepierte. So lautete der Befehl zwar nicht, doch darauf lief er hinaus.

 

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