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Fernes Land Pa-isch. von Günter Saalmann
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
23.08.2011
ISBN:
978-3-86394-059-1 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 221 Seiten
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Familie/Geschwister, Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Ausreißer, Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Drogen, Alkohol/Substanzmissbrauch, Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Obdachlosigkeit und Armut, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Mittleres Niveau, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Bücher mit Kapiteln
Kinder/Jugendliche: Familienromane, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Familie, Kinder/Jugendliche: Gegenwartsliteratur, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Drogen und Sucht, Kinder/Jugendliche: Soziale Themen, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Mobbing, Gewalt, Missbrauch und Gruppenzwang, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Ausreißer
Drogen, Jugendkriminalität, Kinderheim, Ausreißer, Heimkind, Hausbesetzer, Diebstahl, Brandstiftung, Motorradgang, 20. Jahrhundert
10 - 99 Jahre
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Flucht nach Afrika, zweiter Versuch

Günter Saalmann führt die Geschichte von Umberto unter gänzlich veränderten Umständen fort

Wer die Bekanntschaft von Umberto gemacht, dem Jungen aus der sechsten Klasse und mit den Schwierigkeiten in der Schule und im Leben, der muss auch dieses Buch lesen. „Fernes Land Pa-isch“ ist die Fortsetzung von „Umberto“. Oder doch nicht ganz. Und das erklärt Autor Günter Saalmann seinen Lesern, noch bevor es mit der Fortsetzung richtig losgeht, folgendermaßen:Liebe Leute!

Dies ist eigentlich der dritte Band zu meinem noch kürzlich berühmten Roman „Umberto", den zweiten Band habe ich ausgelassen. Warum? Weil zur Zeit niemand etwas aus der aufregenden Wender-Zeit im schönen Lande Sachsen lesen mag. Alle rufen: Wissen wir! (Das beste Zeichen, dass niemand was weiß.)

Vielleicht ändert sich die allgemeine Stimmung mal, dann werden womöglich treue Leser erfahren wollen, wie es Umberto drei Jahre lang im Jugendheim Neuensorge erging, in den Jahren, in denen ein ostwärts erhobener Zeigefinger sich verlor im Wald westwärts gespitzter - Eselsohren.

Noch dies: Als ich vor Jahren meinen ersten Band an die Schriftstellerin Leonie Ossowski schickte mit der Widmung: Der Verfasserin des schönen und schlimmen Buches „Die große Flatter“, da schrieb sie mir zurück, zweierlei wäre interessant zu wissen. Nämlich, was aus ihrem „Helden" Ricci wohl unter DDR-Verhältnissen und aus meinem „Helden" Umberto unter bundesdeutschen geworden wäre. Keiner von uns beiden ahnte, dass letzteres einmal zu erfahren sein würde. Nun, hier ist meine Antwort.

Noch das: Im ersten Buch „Umberto" steht, dass unser Freund am 12. Oktober 1968 das Licht der Stadt Walda erblickte. Die Jahreszahl war leider ein Rechenfehler von mir. Bei dem vermeintlichen Stillstand der Staatsgeschichte schien es gleichgültig, in welchem Jahr jemand seinen Personalausweis bekam oder zerriss. Eben in dem Punkt hatte ich mich verrechnet. Hier nun also das gültige Datum: Umberto wurde geboren am 12. Oktober 1974.

Und noch ein drittes: Ein Jugendbuch, wie wir es lieben, ist „Fernes Land Pa-isch" nicht geworden. Wer es liest, braucht eigentlich ein Herz aus Stein. Achtung also: keinesfalls erweichen lassen! Pais - das ist das portugiesische Wort für Land, Staat. Umberto hat es nie geschrieben gesehen, sondern immer nur aus dem Mund seines Freundes Octaviano gehört. So ist für ihn Pa-isch herausgekommen. Denn so klingt das Wort in Portugal und in einigen Ländern Lateinamerikas und Afrikas.

Und damit wissen wir genug, um an die Lektüre des „Fernen Landes“ zu gehen, das – nach der Vorrede des Verfassers – damit beginnt, dass die Mutter von Umberto Medock, für ihn und für seine Schwester Bianca Medock die Entlassung aus den Jugendheimen beantragt hat. Sie habe in den alten Bundesländern eine passende Wohnung gefunden und wolle dort einen neuen Anfang wagen. Und so kommt Umberto in den Westen – zusammen mit seiner Mutter und mit seiner jüngeren Schwester. Zuvor aber nimmt er noch Abschied von seiner Kindheit. Und von einem Mädchen, das er noch früher kannte.

Aber auch im Westen klappt nicht alles so wie erhofft. Und er will wieder weg. Wieder weit weg. Am besten nach Afrika. Ob Umberto diesmal dort ankommt?

 

Das 1994 im Münchener Erika Klopp Verlag erschienene Buch entstand parallel zu dem Drehbuch für den Kinofilm „Fernes Land Pa-isch", welches der Autor zusammen mit Regisseur Rainer Simon geschrieben hat. „Manchen Einfall, manche Wendung der Dinge verdanke ich unserer gemeinsamen Arbeit“, so Günter Saalmann.

 

Der 1936 in Waldbröl im Bergischen Land geborene, aber in Sachsen aufgewachsene Schriftsteller Günter Saalmann war über die Tanzmusik zum Schreiben gekommen: Die Schlager- und Liedtexte des Posaunisten hatten ihm Mitte der 1970er Jahre einen Studienplatz am Leipziger Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ eingebracht. Danach wurde er freischaffender Schriftsteller - und Musiker. Zusammen mit dem Jazzgitarristen Helmut „Joe“ Sachse trat er in dem musikalisch-literarischen Programm „Po(e)saunenstunde“ auf, bei Litera erschien 1983 eine gleichnamige LP. Saalmann, der seit Jahren in Chemnitz lebt und arbeitet, schreibt vor allem Kinder- und Jugendbücher, aber auch Kindergeschichten für (Groß)Eltern. Nach eigenen Worten spricht er „Kinder von 92 – 174 cm und Erwachsene ab drei ausgelesenen Büchern“ an. Auch seine musikalischen Programme seien „für alle Altersgruppen von 6 bis 99 geeignet“.

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Fernes Land Pa-isch. von Günter Saalmann: Rezension