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In einem Schnellgerichtsverfahren vom 15. Januar 1945 - ein Verteidiger war nicht zugelassen - wurde Josef Molka zum Tode und die Söhne zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.
Das Gericht, so wurde es bald bekannt, sah seine Schuld darin, dass er vor der Schmiede in Görslow in aller Offenheit erklärt hatte: Ich habe meine Söhne nicht für Hitler großgezogen, und wer den Krieg angefangen hat, der soll auch dafür eintreten.
Dass er auch seine Söhne in diesem Sinne beeinflusst hatte, wurde ihm besonders zur Last gelegt.
Josef Molka wurde auch vorgeworfen, dass er seit 1943 regelmäßig den Moskauer und Londoner Rundfunk gehört habe und dass er den auf dem DAF-Gut Görslow lebenden polnischen Zwangsarbeitern und serbischen Kriegsgefangenen Informationen zur Kriegslage Deutschlands weitergab. Das Radio der Familie wurde nach der Verhaftung Molkas und seiner Söhne beschlagnahmt.
Josef Molka wurde am 6. Februar 1945 in der damaligen Landesstrafanstalt Bützow-Dreibergen hingerichtet. Die Söhne, die nach ihrer Verurteilung in das Zuchthaus Stettin überführt wurden, sind am 15. April 1945 dort durch die sowjetischen Truppen befreit worden.