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Staatliche Bauverwaltung in Mecklenburg. Vom Baudepartement zum Baumanagement von Friedrich Preßler
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Preis E-Book:
4.99 €
Buch:
10.80 €
Veröffentl.:
21.12.2018
ISBN:
978-3-95655-963-1 (Buch), 978-3-95655-956-3 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 76 Seiten
Kategorien:
Geschichte / 19. Jahrhundert, Geschichte / Deutschland, Geschichte / 20. Jahrhundert
Sozial- und Kulturgeschichte, Bauplanung, Erhaltung von Gebäuden und Baustoffen (Denkmalpflege), Bauhandwerk, Mecklenburg-Vorpommern, 19. Jahrhundert (1800 bis 1899 n. Chr.), 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.), 21. Jahrhundert (2000 bis 2100 n. Chr.)
Staatshochbau, Mecklenburg, Barca, Busch, Herzog, Demmler, Ehmig, Flemming, Hamann, Krüger, Legeay, Schinkel, Schlie, Severin, Stüler, Wachenhusen, Willgohs, Wolff, Wünsch, Zöllner
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Von einem staatlich organisierten Bauen in Mecklenburg kann um 1800 noch nicht die Rede sein. Es gab keine einheitliche, staatliche Baubehörde und noch kein geregeltes Baustudium. Ein unstrukturiertes Bauwesen war noch vor 1800 zu verzeichnen. (Geschichte der Staatsverwaltung in Mecklenburg, in: Verwaltungsgeschichte des Staates, Lehrbrief 5 (Lehrbriefe für das Fachschulfernstudium für Archivare), Fachschule für Archivwesen Potsdam (Hrg.), Potsdam o. J. [1958], ab S. 41 ff. Als Manuskript gedruckt, 191 S. (Kopie als Vorlage))

Architekten, Wasserbauexperten oder Landschaftsgestalter wurden bei Bedarf ins Land geholt und vertraglich gebunden. Ein durch Herzog Friedrich (reg. 1756‒1785) in der entstehenden Residenzstadt Ludwigslust 1776 errichtetes Hof-Bauamt (dem dortigen Hofkabinett unterstellt) hatte neben den angeordneten Bauvorhaben (Entwurf, Planung und Bau) gleichfalls Gutachten auf Anforderung des Hofes und des Geheimen Staatsministeriums (Das in Schwerin verbliebene Geheime Staatsministerium hatte den Landesherren in Grundsätzen zu beraten. Die Fachbereiche lagen dagegen in den Kammern und waren dem Kollegium nachgeordnet. Ihre Arbeitsweise war im Wesentlichen bis 1850 in Perioden kameralistisch festgesetzt.), die Verdingung von Bau- und Handwerksleistungen, Anfragen zur Baukasse, eine Überprüfung von Kostenanschlägen für staatliche und geistliche Bauten sowie ästhetische Studien für die vielfältigsten Ideen und Hoffeste im Auftrag des Fürstenhauses mit zu erledigen.

Zuvor, 1750, war der französische Bau- und Gartenarchitekt Jean Laurent Legeay eingestellt worden (Näher erläutert in Norbert Credè: „Eine besondere […] unter unserer Protection neu-angebaute Stadt“. Die Gründung der Schweriner Neustadt (Schelfstadt) vor 300 Jahren, in: Mecklenburgische Jahrbücher 120 (2005), S. 79 (Bezug Jean Legeays).) und als Hofbaudirektor bis zu seinem Weggang 1756 nach Berlin in dem Filialdorf Kleinow (auch Klenow genannt), dem späteren Ludwigslust, tätig. In der entstehenden Residenzstadt Ludwigslust war Johann Joachim Busch (1720‒1802) (Ausführlich bei Horst Ende: Ein Architekt zwischen Barock und Klassizismus. Johann Joachim Busch zum 200. Todestag, in: Denkmalschutz und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern. Hrg. Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Heft 10, Schwerin 2003, S. 1‒13; Übersichtlich in Horst Ende: Busch, Johann Joachim, in: Andreas Röpcke (Hrg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg (Veröffentlichung der Historischen Kommission für Mecklenburg Reihe A, Band 8), Schwerin 2016.), eigentlich ein Architektur-Autodidakt mit künstlerischer Neigung, seit 1758 Hofbaumeister und seit Gründung bis Ende 1795 Leiter dieses neu errichteten herrschaftlichen Bauamtes.

Busch war als sehr guter Zeichner und Bildhauer (Skulpteur) bereits 1748 vom herzoglichen Hof übernommen worden. Die Regierung verblieb weiterhin in der alten Residenzstadt Schwerin. Buschs Mitarbeiter waren der Bauführer Langbeen, der Bauschreiber Grantzow, danach Bauschreiber Michaelis sowie zeitweise Bauinspektor Christian Behrens (Er war einer der wenigen, der auch als Autor hervortrat, Christian Ernst August Behrens (Hrg.): Die Mecklenburgische Land-Baukunst oder Sammlung von Originalzeichnungen wornach gebauet worden ist, und noch gebauet wird zum Gebrauch für Guts=besizzer, Beamten, Forst- und Oekonomie-Bedienten und Pächtern: mit Bau=Anschlägen und 35 Kupfer=Tafeln, Schwerin/Wismar: Bödner 1796. (enthalten sind weiterhin Materiallisten und Kostenanschläge für unterschiedliche Zweckgebäude und Wohnbauten sowie eine Anzahl von Baubeschlägen und mögliche Bau-Verbindungsmittel); Ergänzend hierzu Grete Grewolls: Damit Bauer und Pächter ihre Bequemlichkeit haben, in: Mecklenburg Magazin 1995 Nr. 3, S. 12.) aus Hagenow. Oberbaurat Busch wirkte maßgeblich mit am Aufbau der spätbarocken Residenzstadt, plante die Hofkirche mit nahem Friedhof (heute Evang.-Luth. Stadtkirche zu Ludwigslust) und die neue Schlossanlage (Abb. 2 Plan 1). Sein Wirken war nicht nur allein auf Kleinow/Ludwigslust bezogen. Busch hatte gleichfalls Aufträge im Lande auszuführen. Er zeichnet auch für den Entwurf des ersten katholischen Kirchenbaus nach der Reformation in Mecklenburg verantwortlich: die Propsteikirche St. Anna in Schwerin (1795). Mit dem Säulengebäude (Neues Gebäude, 1785) am Alten Markt wertete Busch das gesamte Ensemble vor dem Schweriner Dom auf. Sein Bemühen nach einfachen, funktional bestimmten Architekturformen ist an seinen Arbeiten ablesbar.

Staatliche Bauverwaltung in Mecklenburg. Vom Baudepartement zum Baumanagement von Friedrich Preßler: TextAuszug