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Wer kennt schon Wolteritz? - EDITION digital gibt Chronik zweier sächsischer Dörfer heraus
GODERN bei Schwerin Wer kennt schon Wolteritz, den heutigen Ortsteil der Stadt Schkeuditz im Landkreis Nordsachsen? Und Lössen, das seit den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts dazu gehört und nun im Schladitzer See verschwunden ist? Wohl nicht so viele Leute. Das dürfte sich allerdings mit der jüngsten Neuerscheinung der EDITION digital ändern. Unter dem Titel Geschichte lebendig halten. Erlesenes, Erfahrenes, Erlebtes. Versuch einer Chronik von Wolteritz und Lössen hat sich Angelika Hofmann auf knapp 300, reich bebilderten Seiten mit der Geschichte der beiden Dörfer beschäftigt und sich gerade noch rechtzeitig auf Spurensuche begeben von der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung des Landes am Lober durch altsteinzeitliche Jäger und Sammler vor nahezu 250 000 Jahren über das 10. Jahrhundert bis zum 19. und 20. Jahrhundert, die vor allem in detailreichen Zeittafeln erfasst werden, bis in die nähere Gegenwart. In ausführlicheren Texten widmet sich die Autorin solchen für die Entwicklung der beiden Dörfer wichtigen Themen wie Enteignung und Bodenreform und Vertreibung aus dem Sudetenland sowie der Geschichte der Schmiede, zweier Windmühlen und des Gasthofes. Der interessierte Leser erfährt auch Bemerkenswertes von der Kirchengeschichte, von Strom, Telefon und Post, von Nachtwächter und Gemeindediener und sehr viel von Schule, Kindergarten und Kinderkrippe. Aber auch die medizinische Versorgung, die Einkaufsmöglichkeiten im Ort und die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr und der Delitzscher Kleinbahn werden beleuchtet. Großen Raum nehmen die Entwicklung der Landwirtschaft und des für die Region nicht folgenlosen Braunkohleabbaus im Kreis Delitzsch ein. Keineswegs vergessen wurden zudem das kulturelle und sportliche Leben immerhin führte die 7. Etappe der V. Internationalen Friedenfahrt mit dem berühmten DDR-Radsportstar Täve Schur am 7. Mai 1952 an Lössen vorbei. Buch und E-Book Geschichte lebendig halten. Erlesenes, Erfahrenes, Erlebtes sind unter edition-digital.de und über den stationären und Online-Buchhandel zu haben und damit rund 670 Jahre nach der urkundlichen Ersterwähnung von Wolteritz im Lehnbuch des Markgrafen Friedrich des Strengen.
In ihrem Vorwort beschreibt Autorin Angelika Hofmann die besonderen Herausforderungen beim Erarbeiten ihrer Chronik zweier Dörfer: Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Was gestern war, ist heute Vergangenheit. Aber ein Stück unseres Lebens ein Stück gemeinsames Miteinander in Lössen und Wolteritz soll in dieser Chronik aufgeschrieben und in Bildern wiedergegeben werden, so dass die Erinnerungen, die verblassen, die Ereignisse, die man vergisst, doch noch in Schriftform erhalten bleiben. Eine lückenlose Darstellung der Entwicklung der beiden Dörfer ließen die Quellen nicht zu. Es wurde auch etwas spät mit der Arbeit an den Chroniken begonnen, so dass wichtige Zeitzeugen inzwischen verstorben sind oder manche Dinge vergessen wurden. Trotzdem ist ein umfangreiches Werk entstanden, dessen Gliederung einiges Kopfzerbrechen bereitete. Da Lössen seit 1950 zu Wolteritz gehört und auch vorher in einigen Fragen wie Schule, Kindergarten und Vereinstätigkeit eine enge Zusammenarbeit erfolgte, habe ich Lössen mit der Buschkirche zwar extra abgehandelt, aber inhaltliche Ergänzungen Wolteritz zugeordnet, so die fleißige Chronistin.
Angelika Hofmann: Geschichte lebendig halten Erlesenes, Erfahrenes, Erlebtes. Versuch einer Chronik von Wolteritz und Lössen
ISBN: 978-3-96521-175-9 (Buch), 978-3-96521-176-6 (E-Book)
292 Seiten DIN A4, 587 Bilder, 23,80
https://edition-digital.de/Hofmann/Wolteritz/
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