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SF-Autor Alexander Kröger ist tot
EDITION digital setzt Herausgabe seines Gesamtwerks fort
GODERN bei Schwerin – Sein Name stand viele Jahre für ebenso spannende wie philosophisch gehaltvolle phantastische-wissenschaftliche Romane und Geschichten. Jetzt ist Alexander Kröger, der zu den bekanntesten Autoren in der deutschsprachigen Science Fiction zählte, im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilte die „Lausitzer Rundschau“ aus Cottbus am vergangenen Wochenende mit.
Markenzeichen seiner Phantastik war das Verbinden markanter Zukunftsvisionen mit der Gegenwart und die Diskussion von ethischen und moralischen Fragen in der Wissenschaft – in allen seinen insgesamt 35 Büchern. Dies zeigte sich bereits in seinem 1969 erschienenen Erstlingswerk „Sieben fielen vom Himmel“: Sieben Astronauten gelingt es, sich nach der Havarie des Mutterschiffes auf einen Planeten zu retten, den sie „Hoffnung“ nennen. Doch dort müssen sie mitten im Dschungel überleben. Die technisch hochstehenden Bewohner der Welt, die ihnen vielleicht helfen könnten, sind zunächst nicht zu finden. Doch wer sind eigentlich diese Astronauten? Spannung und Philosophie – das zeichnete auch seine 34 folgenden Bücher aus. Allerdings fand sich nach 1990 zunächst kein Verlag mehr für seine Bücher. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er daher den KRÖGER-Vertrieb und gab bis 2008 seine Werke in Eigenregie heraus. 2008 hatte der Projekte-Verlag Cornelius in Halle (Saale) eine Gesamtausgabe aller Romane Krögers in überarbeiteter Neuauflage begonnen, die allerdings wegen der Insolvenz des Verlages nicht abgeschlossen werden konnte. Vor einiger Zeit begann dann die EDITION digital mit der Herausgabe von Krögers Gesamtwerk als E-Books, die natürlich auch nach dem Tode des Autors fortgesetzt wird. Alle Titel, darunter „Die Kristallwelt der Robina Crux“ und „Antarktis 2020“, sind unter www.ddrautoren.de, bei Thalia, Apple, Google und Amazon zu haben.
Hinter dem Pseudonym Alexander Kröger verbirgt sich der am 25. September 1934 in Zarch in der Tschechoslowakei geborene zweite Sohn einer Bergarbeiterfamilie Helmut Routschek. Nach der Umsiedlung aus dem Sudetenland nach Thüringen besuchte er ab 1946 in Mühlhausen die Schule bis zum Abitur und studierte von 1954 bis 1959 an der Bergakademie Freiberg, wo er auch promovierte, Markscheidewesen und Bergschadenkunde. Ab 1964 arbeitete er zunächst als Markscheider und später als Experte für Automatisierung und Untergrundgasspeicherung im VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe. Nach 1981 war er in der Gebäude- und Wohnungswirtschaft des Rates des Bezirkes Cottbus tätig. 1990 wurde er in die Bauabteilung für Bundesbauten der Oberfinanzdirektion Brandenburg übernommen. In dieser Zeit schrieb er zahlreiche Fachbeiträge und ein Sachbuch, das er unter seinem bürgerlichen Namen veröffentlichte. Ebenfalls bewusst unter dem Namen Routschek hatte er 1996 das Sachbuch „Das Sudelfaß, eine gewöhnliche Stasiakte“ vorgelegt. Dabei handelt es um seine eigene, komplett in Faksimile abgedruckte und mit einem autobiografischen Begleittext versehene Akte. Dr. Helmut Routschek alias Alexander Kröger starb am 7. April 2016 in Heidenau an den Folgen eines im Januar 2015 erlittenen schweren Verkehrsunfalls. Der Ingenieur und Schriftsteller, der von 1986 bis 1981 in Hoyerswerda und seitdem in Cottbus lebte, war seit 1956 mit seiner ehemaligen Mitschülerin Susanne verheiratet und hatte mit ihr Sohn und Tochter.
Die vor 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Heute sind es rund 800 Titel (Stand April 2016) von 100 DDR- und anderen Autoren, wie Wolfgang Held, Klaus Möckel, Wolfgang Schreyer und Erik Neutsch sowie den SF-Autoren Alexander Kröger, Carlos Rasch, Heiner Rank und Karsten Kruschel. Nachzulesen ist das Gesamtprogramm unter www.ddrautoren.de. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu, so als Nächstes zehn „Nachwendebücher“ von Siegfried Maaß aus Sachsen-Anhalt.
Titelbilder können Sie hier herunterladen. Weitere Informationen erhalten Sie unter diesem Link.