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Einer trage des anderen Last - EDITION digital erinnert zum 10. Todestag an Wolfgang Held

 

GODERN bei Schwerin – „Der Schriftsteller und Drehbuchautor Wolfgang Held gehört zweifellos zu den erfolgreichsten Autoren der einstigen DDR. Aber auch die Bücher, die er nach der sogenannten Wende geschrieben hat, behaupten sich auf dem deutschen Buchmarkt.“ Das schrieb Ulrich Völkel über seinen Kollegen, der vor zehn Jahren am 17. September 2014 in Weimar gestorben ist, in einem Vorwort zu der im selben Jahr kurz vor seinem Tode erschienenen Autobiografie „Ich erinnere mich. Aufzeichnungen, Reisen und Tagebücher“ – seinem letzten von mehr als 50 Büchern. Völkel fügte hinzu: „Wolfgang Held gehörte nie zu den Hardlinern, den Betonköpfen oder Schönrednern. Er war ein kritischer Begleiter seiner Zeit und ein aufrechter Verfechter der Wahrheit. Wo er Ungerechtigkeit entdeckte, mischte er sich ein, nicht selten zum Verdruss derer, die sich seine Genossen nannten, aber zu gern seine „Vorgesetzten“ sein wollten. Er konnte stur sein, wenn er sich für eine Sache, mehr noch für eine Person einsetzte. Und in jedem Fall war er ein zuverlässiger Freund.“

Zu seinen bekanntesten und erfolgreichsten Arbeiten gehört der 1995 veröffentlichte Roman nach dem Film „Einer trage des anderen Last“ über die ungewöhnliche Begegnung zweier junger Menschen in der gerade ein Jahr alten DDR - ein Volkspolizist und ein evangelischer Vikar müssen, todkrank und mit völlig verschiedener Weltanschauung, über mehrere Monate ein Zimmer in einem Tbc-Heim teilen. Humorvoll und mit großer Dramatik schildert Held, wie beide schließlich zu gegenseitiger Achtung und Toleranz finden. Der Film war nach einem Szenarium von Held von der DEFA unter der Regie von Lothar Warneke produziert und am 28. Januar 1988 uraufgeführt worden. Der später auf der Berlinale mit zwei Silbernen Bären ausgezeichnete Film fand in der DDR ein Millionenpublikum und wurde in Ost und West als ein „Plädoyer für Toleranz“ verstanden. In den beiden Hauptrollen waren Jörg Pose und Manfred Möck zu sehen. Die Begegnung der beiden geht auf eigenes Erleben des Autors zurück, der selbst an Tuberkulose erkrankt war und lange Zeit in einem Sanatorium verbrachte. Bei EDITION digital liegen insgesamt 26 Titel des ebenso vielseitigen wie streitbaren Autors vor. Alle E-Books sind unter edition-digital.de sowie im Online-Buchhandel zu haben.

Wolfgang Held wurde am 12. Juli 1930 in Weimar geboren, wo er auch aufwuchs. Er wurde in einem konsequent sozialdemokratischen Elternhaus erzogen und stark von der Erfahrung des KZ Buchenwald geprägt, als er im April 1945 auf der Suche nach einem von der Gestapo verhafteten Onkel war. Nach dem Besuch der Volksschule und der Handelsaufbauschule in Weimar war er in den Jahren 1948/49 Volkspolizist und freiwilliger Aufbauhelfer. Nach Tbc-Erkrankung und Aufenthalt im Sanatorium durchlief er eine journalistische Ausbildung und war als Redaktionsassistent tätig. Ab 1964 war Held, dessen literarisches Schaffen von Louis Fürnberg, Hans-Joachim Malberg, Bruno Apitz und Walter Janka beeinflusst wurde, freischaffender Schriftsteller. Für sein literarisches Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, so 1976 mit dem Literatur-und Kunstpreis der Stadt Weimar, 1984 mit dem Nationalpreis der DDR und 2005 mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Weimar.

Titelbilder können Sie hier herunterladen.

 

EDITION digital: Presse 12.09.2024 - Einer trage des anderen Last