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Schwerin auf historischen Ansichtskarten (CD). Teil 1: Altstadt, Schelfstadt, Paulsstadt und Feldstadt: Schwerin in den Grenzen von 1884 von Gisela Pekrul, Manfred Krieck (Autor)
Autor:
Gisela Pekrul, Manfred Krieck (Autor)
Format:

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CD:
11.00 €
Veröffentl.:
18.06.2011
ISBN:
978-3-931646-34-9 (CD)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 306 Seiten
Kategorien:
Geschichte / Deutschland, Belletristik/Biografisch, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Krieg & Militär
Historischer Roman, Kriegsromane, Biografischer Roman, Deutschland
Schwerin, Ansichtskarten, Altstadt, Feldstadt, Schelfstadt, Paulsstadt, Dom, Markt, Sagen, alte Ansichten, Postkarten, Stadtgeschichte
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Das Haus "Am Markt 4/5" mit Brunnen

 

Die Karte von 1910 zeigt die Häuser "Am Markt 3", "Am Markt 4/5" und die Häuser auf der Südseite. Im Erdgeschoss des Hauses 4 ist wieder das Geschäft von H. J. Junge zu sehen, darüber eine Kaffee-Großrösterei. Im Haus 6 gibt es ein Putz- und Modewarengeschäft. Sehr schön kommt der Marktbrunnen "Rettung in Seenot" zur Geltung. Der Jugendstilbrunnen mit Bronzeplastiken von Hugo Berwald wurde 1911 aufgestellt und aus Platzmangel 1927 zum Bahnhofsvorplatz verlagert. Den Brunnen stiftete die Witwe des Zigarrenhändlers Mühlenbruch, die Kommerzienrätin Emma Mühlenbruch, der Stadt. Zu sehen sind Wasser speiende Seelöwen, ein Felsen sowie ein Bootswrack, und hoch oben hält ein Jüngling ein Mädchen im Arm, gerettet aus dem Wasser. Bei der feierlichen Einweihung soll die Witwe Mühlenbruch entsetzt gerufen haben: "Dat Wiew is ja ganz naakt, un he hett sei mi mit'n Sleier wiest! Nee, sowat!"

 

Die Karte ist nicht gelaufen. Sie wurde um 1910 gedruckt.

Man erzählt sich folgende Anekdote: Bei der Enthüllung des Brunnens soll Frau Mühlenbruch in Ohnmacht gefallen sein. Vor Entrüstung über die Sittenlosigkeit des Künstlers: Waren da doch ein nackter Jüngling und ein nacktes Mädchen zu sehen, vor aller Augen!

 

Die Anekdote ist nicht verbürgt, wohl aber der Protest der Frau in einer Zeitung. Sie habe beim Künstler eine leicht bedeckte Frauengestalt bestellt, und nicht diese frivole Darstellung!

 

Eine andere Zeitung druckte daraufhin ein Gedicht ab (Auszüge):

 

Schäm dich, Schwerin Schäm dich, Schwerin, dass du so tief gesunken!

Sonst Tümpel der Kultur nun in der Mitten

Ein nacktes Denkmal! Und die Unken unken,

Dass deine Sittlichkeit "Schiffbruch" erlitten.

 

O Künstler du, von Satans Höllengnaden,

Der du die Reinheit von Schwerin befleckt,

Warum schufst du so splitternackte Waden,

Sie waren doch "bestellt" auf "leicht bedeckt"!

 

Nun ist die Keuschheit hin. O lasst mich weinen,

Schwerin, du bist um deinen Ruf betrogen!

Oder es werden - Trost gibts weiter keinen -

Dem Denkmal Badehosen angezogen...

 

 

Aus: "Das sagenhafte Schwerin" von Erika und Jürgen Borchardt

 

Schwerin auf historischen Ansichtskarten (CD). Teil 1: Altstadt, Schelfstadt, Paulsstadt und Feldstadt: Schwerin in den Grenzen von 1884 von Gisela Pekrul, Manfred Krieck (Autor): TextAuszug