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Der Marienplatz
Historische Namen des Platzes sind Die Vorstadt, Kuhhof, Platz vor dem Armenfriedhof und Platz vor dem Mühlentor. Von 1843 bis 1939 hieß der Platz Marienplatz, von 1939 bis 1945 Adolf-Hitler-Platz, von 1945 bis 1950 wieder Marienplatz, von 1950 bis 1990 Leninplatz und seit 1990 erneut Marienplatz.
Ende des 17. Jahrhunderts gab es hier einen Armenfriedhof. Neben Soldaten und Katholiken wurden vor allem die Armen der Stadt beerdigt. Gegenüber stand das 1699 als Zollhaus erbaute Fachwerkhaus, das als Fürstliches Armenhaus für 16 Personen genutzt wurde. 1984 wurde das Haus mit der Wetterfahne von 1699 abgerissen.
1725 erfolgte die erstmalige Erwähnung des Hotels Lübecker Hof" in dem Eckhaus zur Lübecker Straße, 1785 "Karutzenhof", 1840 bis 1920 "Stadt Lübeck", 1921 bis 1967 wieder "Lübecker Hof". Von 1967 bis 1990 befanden sich Büros der Wasserwirtschaftsdirektion Küste in dem Haus Marienplatz 2, das 1996 abgerissen wurde. 1912 wurden in dem 1984 abgerissenen Anbau die Residenz-Lichtspiele mit 250 Plätzen eröffnet (Nr. 2, 4, 5, 6, 9).
1827 errichtete Bauinspektor Barca jun. sechs Wohnhäuser an der Ostseite, von denen nur noch die Häuser Goethestraße 103 und 105 stehen (Nr. 6). 1836 wurde auf der Ostseite das Mühlentor abgerissen.
1843 eröffnete die Tabakfabrik Bohn in einem zweigeschossigen Gebäude in der Lübecker Straße 1 (Nr. 1, 4, 9). 1903 gab es in dem Hause nur noch einen Tabakladen und in der Fabrik eine Möbelhandlung, bald auch die Möbelfabrik H.C.J. Schultz, die 1914 dort einen Neubau errichtete (Nr. 2, 5, 8). Die auffällige Fassade bildet nun einen Eingang zur Wurmpassage. Das daneben stehende Haus (Bankgebäude) wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls verändert. (Nr. 7, 1, 2, 4, 5, 8, 9).
Um 1850 errichtete der Kaufmann Eberhardt auf dem späteren Marienhof einen Kornspeicher: Im Jahre 2008 wurde der Marienspeicher mit den Häusern vom Eingang der Helenenstraße bis zum Eckhaus zur Martinstraße für die "Marienplatz-Galerie" abgerissen (Nr. 1, 2, 4, 5, 6, 8, 9).
1854 kaufte der Apotheker Bernhard Sandrock das Gebäude Marienplatz 4 mit der schönen, unter Mitwirkung von Demmler gestalteten Fassade und eröffnete darin die dritte Apotheke in Schwerin (Nr. 10, 2, 3, 4).
In den dreißiger Jahren existierten Pläne zur grundlegenden Umgestaltung des Marienplatzes. Zunächst entfernte man die Häuser zwischen Helenen- und Schlossstraße (Nr.1, 3, 4, 5, 8, 9) und errichtete aus Backstein das von Paul Fliether gebaute Sparkassengebäude (Nr. 2, 6).
August Lau eröffnete 1903 in der ehemaligen Gaststätte "Marien-Halle" das Konzerthaus "Flora" (Nr. 4), das 1909 abbrannte. Johannes Dürkopp ließ an der gleichen Stelle die Stadthallen bauen (Nr. 3). 1942 diente das Objekt als Hilfslazarett, danach war es Haus der Offiziere der sowjetischen Armee (Nr. 2). Lediglich die Fassade blieb beim Bau des "Schlossparkcenters" im Jahre 1898 stehen.
Seit der Eröffnung des Schweriner Straßenbahnverkehrs befuhren zwei Straßenbahnlinien den Marienplatz (Nr. 1, 3, 5, 6, 8, 9). Bis 1969 kreuzte eine Bahnlinie den Platz, um von der Wittenburger Straße in die Helenenstraße und weiter in die Mecklenburgstraße zu fahren (Nr. 5).
Aus der CD-ROM "Schwerin auf historischen Ansichtskarten, Teil 1: Schwerin in den Grenzen von 1884" von Gisela Pekrul und Manfred Krieck, ISBN 978-3-931646-34-9