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Rache für Opi. von Klaus Möckel
Autor:
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Preis E-Book:
4.99 €
Buch:
10.80 €
Veröffentl.:
16.10.2012
ISBN:
978-3-86394-644-9 (Buch), 978-3-86394-837-5 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 94 Seiten
Kategorien:
Kinder-und Jugendbuch/Soziale Fragen/Tod und Sterben, Kinder-und Jugendbuch/Familie/Generationsübergreifend, Kinder-und Jugendbuch/Jungen und Männer, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Anfänger, Kinder-und Jugendbuch/Leser/Bücher mit Kapiteln
Kinder/Jugendliche: Familienromane, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Familie, Kinder/Jugendliche: Persönliche und soziale Themen: Tod und Trauer
Erbschaft, Habgier, Beerdigung, Testament, Leichenschmaus
9 - 12 Jahre
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"Jetzt spielt doch nicht verrückt", sagte Papa, "ich weiß wirklich nicht, was Vater sich da gedacht hat, aber Eva und Monika werden gemeinsam den Haushalt auflösen. Gebt uns einen Tag Zeit, wir machen eine Aufstellung und teilen die Werte redlich."

"Was heißt redlich, wenn alle Werte schon vorher weg sind", fiel ihm die Dicke aus Großundkleinboller oder so ähnlich ins Wort.

"Wenn du die Uhr meinst, die hat er wahrscheinlich verloren. Frau Stillner erzählte gestern, er hätte sie zuletzt überall mit hingeschleppt, sogar in den Garten."

"Ach, die kann sonst was erzählen", sagte abschätzig die Dicke.

"Ihr solltet euch schämen", rief Mama, erntete jedoch nur höhnisches Gelächter. Onkel Fred, der bisher einigermaßen friedlich gewesen war, inzwischen aber außer Bier auch wieder Schnaps getrunken hatte, rief böse: "Spiel dich bloß nicht so auf. Hast du dich etwa geschämt, als Ihr nach Johannas Tod dem Alten den Schmuck rausgeleiert habt?"

Daraufhin begann Mama zu weinen, die anderen dagegen kamen noch mehr in Rage. Sie fingen an, sich gegenseitig zu beschimpfen, lediglich der angebliche Freund von Opi, der ja nicht zur Familie gehörte, und die Verwandten aus Hannover hielten sich etwas zurück.

Am schlimmsten war die dicke Frau aus Kleinundgroßboller oder so ähnlich, die Mariechen hieß. Manchmal glaubte ich, sie würde gleich ihre Fäuste einsetzen, und ich konnte mir schon vorstellen, dass es dann Beulen gab. Und natürlich war's auch sie, die mit dieser völlig verkorksten Idee rauskam. Ich dachte, ich höre nicht recht.

"Die Stillnern", sagte die Dicke. "Wenn ihr sie schon erwähnt - sie hatte doch die Schlüssel, als Herbert gestorben war. Und in der Zeit vorher ebenfalls. Vielleicht sollten wir sie mal nach dem Geld fragen."

Frau Stillner war an diesem Vormittag noch nicht in Opis Wohnung herübergekommen, gestern war sie wegen dem vielen Essen gebraucht worden, weil sie trotz ihrem Alter noch tüchtig arbeiten konnte. Heute dagegen, mit dem bisschen Frühstück, war's nicht nötig. Kaffee hatten Mama und Tante Eva gemacht.

"Richtig, die Stillnern", rief Tante Eva jetzt, "die war nach Vaters Tod zuerst hier oben und hat Verschiedenes erledigt. Warum sind wir nicht längst drauf gekommen."

"Ja, das ist auch so eine Heimlichtuerin, ich hab Ihr noch nie über den Weg getraut", erklärte die Cousine aus Leipzig, obwohl sie Frau Stillner bestimmt nicht mehr als dreimal im Leben gesehen hatte.

 

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