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Elitepartner und Omatyp von Martin Meißner
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Preis E-Book:
8.99 €
Veröffentl.:
17.08.2014
ISBN:
978-3-95655-023-2 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 424 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Satire, Belletristik/Humorvoll, Belletristik/Kurzgeschichten, Belletristik/Politik, Belletristik/Kurzgeschichten
Belletristik: Humor, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short Stories, Satirische Romane und Parodie (fiktional)
DDR, Wende, Lehrer, Fußball, Wahlen, Sachsen-Anhalt, Auto
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Besuch nur bei Sonnenschein

Als so eine Art Hausmeister der Familie hielt ich mich sehr häufig im Keller auf.

Dieser tiefliegendste Raum war sozusagen das Herz und die Niere des Hauses. Sollte heißen, dort befand sich der Heizofen. Außerdem gingen alle Leitungen durch. Und etliche Zähler hatten ihren Platz.

Vom Keller aus konnte ich gut das Geschehen im Hause verfolgen. Wann aufgestanden wurde, wann einer welche Verrichtungen tat. Besonders intensiv ließ sich am Rauschen verfolgen, wenn jemand duschte. Und an der Dauer der löblichen Körperpflege konnte ich perfekt unterscheiden, wer es denn war.

Und da begann nun das Leid des Familienoberhauptes im Keller. Sofort begreifend, warum man sich die Hölle immer irgendwie unten vorstellen musste. Jedenfalls wurde dieses Duschen dort oben zur ungeahnten Pein. Weil ich nicht begriff, warum jemand so lange und so viel Wasser an sich herunterlaufen ließ.

Anschaulich wurde, was in einer Hölle so vor sich ging. Der Brenner fauchte. Nicht nur das Wasser erwärmend, sondern auch meine Atemluft. Trieb den Zähler der Gasuhr an. Der mir bewies, wie schnell Zahlen rennen konnten. Kaum aufgetaucht und kaum gelesen, wurden sie blitzartig durch höhere ersetzt. Zu hoch, was immer sie im Einzelnen auch bedeuteten. Dasselbe tat die Wasseruhr, gemächlicher zwar, aber auch noch zügig genug. Kurz und knapp, ich fühlte mich nicht gut unter meinem Haus. Auch schwitzte ich bald. Wer eigentlich ein Duschbad brauchte, war klar.

Endlich aber kam eine Lösung in Sicht. Solartechnik hieß das Zauberwort. Ich zimmerte mir ein paar Sonnenkollektoren aufs Dach. Elegant und zukunftsweisend. Imponierend, zumal man die Schulden dafür nicht sah. Die Gasuhr jedenfalls hatte Pause.

Ruhte allerdings nur, wenn die Sonne schien. Aber das juckte mich nicht. Hatte ich mir doch etwas ausgedacht, was ich meiner Frau nur noch erklären musste. Die Kinder sollten uns weiterhin besuchen. Allerdings nur – bei Sonnenschein. Dann könnten sie kommen und duschen, soviel sie wollten. Dann freute sich auch der Vater auf ihren Besuch.

Eine perfekte Idee, fand ich. Sie meiner Frau zu erklären, schob ich allerdings immer von Neuem vor mir her.

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