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Was würde ich tun, wenn nur ein Tag mein ganzes Leben wäre? Ich würde auf Wiesen laufen, mich in nasses Gras werfen, nicht rühren, nur horchen und Erde atmen. Wenn die Sonne die Feuchtigkeit aufsaugt, drehe ich mich um, lasse mich trocknen, sehe in Wolken, schlage Schaum aus ihnen, stecke das Dorf hinein. Wolkenberge, aus denen das Dorf aufsteigt wie aus Nebel: die zwei Straßen wie Adern von einem Blatt, bebaut mit Ein- und Zweifamilienhäusern, bewachsen mit Blumen und Bäumen, umgeben von Koppeln und Wäldern, das Forsthaus mit steilem Giebel, der Stierberg mit seinem Aussichtsturm
Mein Dorf, ich nenne es Wolkenberg. Simone Dieskau, aus dem Jugendwerkhof entlassen, will in einem Dorf neu beginnen, alles anders machen und besser. Sie steht vor Problemen, die sie allein nicht bewältigen kann. Da trifft sie Jan Brinke, der ihr helfen könnte, sich in dem neuen Leben zurechtzufinden, der aber selbst Schwächen hat, gegen die er ankämpfen muss. Jan, der seinen Dienst in der Nationalen Volksarmee ableistet, will beweisen, dass man Ziele, die man sich stellt, auch erreicht.
Vor seinem Mädchen, das er für drei Jahre allein im Dorf weiß, will er bestehen.
Simone, belastet durch ihre bisherige Entwicklung, sucht ihren Anspruch auf Liebe zu verwirklichen.
Wer bin ich denn schon? Männer trauen sie mir zu, aber Kinder? Ich wäre jetzt gern bei Jan. Bei ihm fällt das alles von mir ab, da fühle ich mich frei. Das ist ein gutes Gefühl, das ist wie nackt schlafen.
Gibt es für Mone und Jan eine Chance? Sie sind mit einer frühen Trennung belastet und sollen doch schon Positionen für ein gemeinsames Leben mit einem Kind finden.