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… vom Schloss im See, Retgendorf
Vor vielen, vielen Jahren weidete ein Schäfer am Ostufer des Schweriner Sees, etwa dort, wo sich heute der Ort Retgendorf befindet, seine Herde.
Es war Johannistag, die Mittagsstunde, die Sonne schien, die Vogel sangen, wunderschönesWetter.
Plötzlich verspürte der Schäfer Veränderungen. Der Vogelgesang erstarb, eine Dunstwolke hatte sich vor die Sonne geschoben und ein leichtes, aber immer mehr zunehmendes Grollen war hörbar.
Verwundert beobachtete der Schäfer, wie sich das Wasser im See kräuselte, ein immer größer werdender Strudel machte sich breit und zu seinem namenlosen Entsetzen hob sich aus dem See in majestätischer Ruhe ein mächtiger Bau empor.
Trotz Muschel- und Pflanzenbewuchs konnte man ein prachtvolles Schloss erkennen, das sich langsam in voller Größe an die Oberfläche schob. Vor Entsetzen war der Schäfer wie gelähmt. Aber bevor er jemandem von diesem Wunder berichten konnte, versank das Schloss wieder im See. Die Mittagsstunde war vorbei.
Die Sage berichtet, dass nur auserwählte Glückskinder dieses Wunder am Johannistag sehen dürfen.