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Kurz darauf flogen wir für eine Woche in Urlaub. La Palma, die wunderschöne, grüne, kanarische Insel war unser Ziel. Mein Göttergatte hatte nichts Besseres zu tun, als am Zeitungskiosk auf dem Flughafen eine deutschsprachige Inselzeitung für Touristen zu kaufen. Was will der denn mit dieser Zeitung, fragte ich mich. Am folgenden Tag blätterte ich sie eher gelangweilt durch. Plötzlich erregte eine Anzeige darin meine Aufmerksamkeit.
Sie lautete: Reiki-Seminare auf La Palma.
Darunter stand eine Adresse, mehr nicht. Ich war sogleich begeistert. Das ist es, schrie alles in mir. In dieser herrlichen Umgebung, losgelöst vom Alltag Reiki zu erlernen, erschien mir als das einzig Wahre. Meine Freude war riesig. Endlich konnte es losgehen!
Uli wagte auch keinen Widerspruch, als ich, gerade einmal die Koffer ausgepackt, den Plan für den nächsten Tag schon fertig hatte.
Wir fahren gleich morgen früh mit dem Auto zu der angegebenen Adresse, entschied ich selbstsicher.
Jawohl, mein Schatz, parierte Uli artig wir schauen uns den Laden aber erst einmal an.
Bewaffnet mit einer Straßenkarte und der Inselzeitung ging es früh am nächsten Morgen los.
Wir fuhren und fuhren und suchten und suchten. La Palma ist eine der kleinsten kanarischen Inseln und mit dem Auto bequem in einem Tag abgefahren. Genau das taten wir. Nur die angegebene Adresse fanden wir nicht.
In verschiedenen Hotels fragten wir nach. Nach Auskünften der diversen Hoteliers musste es diese Adresse wenigstens an fünf verschiedenen Stellen auf der Insel geben.
Auch der zweite Urlaubstag wurde für die Suche nach dieser ominösen Adresse geopfert. Wir fanden letztlich eine kleine Finca. Wunderschön auf einem Berg gelegen, mit einem herrlichen Blick über ein fruchtbares Tal bis hin zum Meer. Einfach traumhaft. Leider war das Grundstück sehr verwildert und die Finca schien verlassen zu sein. Jedenfalls waren weit und breit weder Mensch noch Tier zu sehen.
Meine Hoffnungen schwanden nun endgültig. Enttäuscht musste ich einsehen, dass ich mich wohl zu früh gefreut hatte. Meine zweite Lektion lautete wieder: GEDULD.