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Uns hat Gott vergessen. Tagebuch eines langen Abschieds von Wolfgang Held
Autor:
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Preis E-Book:
7.99 €
Veröffentl.:
25.02.2013
ISBN:
978-3-86394-954-9 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 215 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Liebesroman/Spannung, Belletristik/Medizin, Belletristik/Biografisch
Belletristik: allgemein und literarisch, Biografischer Roman, Belletristik: romantische Spannung
Alzheimer, Liebe, Pflege, Aufopferung, Vergesslichkeit, Weimar, Schriftsteller
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Ergreifendes Tagebuch eines langen Abschieds

In seinem Buch „Uns hat Gott vergessen“ schildet Wolfgang Held, wie er seine Frau an die Alzheimer-Krankheit verliert

Es ist ein ergreifendes Tagebuch eines langen Abschiedes: In seinem auf eigenem tragischen Erleben beruhendem Buch „Uns hat Gott vergessen“ schildert der Weimarer Schriftsteller Wolfgang Held eine Krankengeschichte. Mehr und mehr muss Markus erkennen, dass sich sein „Mädchen“, wie er seine Frau Monika liebevoll nennt, verändert. Aber auch Monika merkt, dass nichts mehr so ist wie früher. Alltägliche Handgriffe werden zu unüberwindlichen Hindernissen. Ihre Krankheit, bald als Morbus Alzheimer diagnostiziert, frisst den liebenden Partner förmlich auf, schränkt aber seine Liebe nicht ein.

Und doch ist es ein schwerer Weg, den Markus und Monika gehen müssen – gemeinsam. Wie schwer, das zeigt ein kurzer Auszug aus dem Tagebucheintrag unter dem Datum „Montag, am 1. September“:

„Es ist noch früh am Nachmittag. Der Park liegt einsam unter dem blauen Himmel. Über dem Rasen flimmert die Luft. Ich brauche das jetzt, Wärme und Stille. Wie gestern zu den Mahlzeiten, so habe ich Monika im Krankenhaus auch vor zwei Stunden zum Mittag wieder Nahrung eingeflößt. Sie nimmt von den Schwestern weder Essen noch Trinken an, dabei ist sie trotz der Spezialkost zum Erschrecken abgemagert und geschwächt. Sie muss beim Gang zur Toilette gestützt werden, und selbst das Sprechen verlangt ihr sichtlich Mühe ab. Als die Schwester mir sagte, dass die Stationsärztin mit mir reden möchte, habe ich insgeheim auf irgendeine ermutigende Nachricht gehofft. Vielleicht, dass es ein neues Medikament für Monika gibt, eine hilfreiche Therapie, mit der dieses teuflische Leiden, wenn auch nicht geheilt, so doch mindestens in seinem Verlauf gebremst werden könnte. Aber nichts dergleichen. Die Frau Doktor, bestimmt schon nahe der Sechzig und spürbar im Besitz der in diesen Jahren gesammelten Erfahrungen mit Leben und Tod, wollte mich untersuchen. Mich! Blutdruck messen, Herztöne prüfen, Lunge abhorchen. Das Ergebnis schien sie nicht zu überraschen. Ich könne so nicht weitermachen, eröffnete sie mir. Krankenpflege sei Schwerstarbeit. Unvorstellbar beispielsweise, dass eine Schwester ihren Patienten 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Wochen und zwölf Monate im Jahr ohne längere Erholungspause betreut. Genau dies aber sei mit der Pflege meiner Frau nun schon im dritten Jahr mein Bemühen, und selbst im Ergebnis der flüchtigen Untersuchung zeichne sich bei mir bereits deutlich ein in absehbarer Zeit zwangsläufig eintretender Zusammenbruch ab.“ …

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