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Zerrissene Familienbande im Krieg: "Lasst mich doch eine Taube sein" von Wolfgang Held
In "Lasst mich doch eine Taube sein" entfaltet Wolfgang Held eine packende und tiefgründige Erzählung, die sich um die Wirren des Zweiten Weltkriegs und die Tragödie einer zerrissenen Familie dreht. Basierend auf authentischen Unterlagen, beleuchtet Held die Geschichte der einzigen deutschen militärischen Einheit, die im Krieg gegen die Faschisten kämpfte, und ehrt damit die 147 gefallenen Telmanovci, Mitglieder der jugoslawischen Partisaneneinheit Ernst Thälmann.
Die Handlung spielt im heißen Sommer des Jahres 1943 in Slawonien, einem Teil des damaligen Vielvölkerstaates Jugoslawien. Im Zentrum steht Hans Sulka, ein deutschsprachiger Händler, der als eine Art moderner Mutter Courage durch die Landschaft zieht und sowohl an Bauern und Handwerker als auch an Soldaten der Wehrmacht und jugoslawische Partisanen seine Waren verkauft. Doch der Krieg verschont auch ihn nicht: Seine Kinder Josef und Slavia stehen auf entgegengesetzten Seiten des Konflikts Josef in der Waffen-SS und Slavia als Partisanin.
Helds Roman ist nicht nur eine Kriegsgeschichte, sondern auch das bewegende Porträt einer Familie, die durch ideologische und militärische Fronten entzweit wird. Er zeichnet ein eindringliches Bild des inneren Konflikts von Hans Sulka, der zwischen seinen Kindern steht und sich in einer Welt voller Gewalt nach Frieden sehnt.
Die Verfilmung des Buches durch die DEFA im Jahr 1990 unterstreicht die Bedeutung und die emotionale Kraft dieser Geschichte. "Lasst mich doch eine Taube sein" ist ein eindrucksvolles Werk, das nicht nur historisch interessierte Leser anspricht, sondern auch all jene, die sich für die menschlichen Aspekte von Krieg und Frieden interessieren. Es ist ein Roman, der zum Nachdenken anregt und tief im Gedächtnis haften bleibt.