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Abrechnung mit dem Teufel von Hasso Grabner
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Preis E-Book:
4.99 €
Veröffentl.:
30.03.2021
ISBN:
978-3-96521-421-7 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 55 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Action und Abenteuer, Belletristik/Geschichte, Belletristik/Thriller/Verbrechen, Belletristik/Thriller/Militär, Belletristik/Krieg & Militär, Belletristik/Moderne Frauen, Belletristik/Verbrechen
Politthriller/Justizthriller, Kriegsromane: Vietnamkrieg, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Tod, Trauer, Verlust, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Politik, USA, Vietnamkrieg
Südvietnam, FNL, Viet-Cong, Folter, Mord, Rache, Terror, Attentat, Liebe
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Im Südosten Cholons erschlägt ein Polizist eine alte Frau auf offener Straße mit dem Knüppel. Sie hat in einem Fischgeschäft gegen die ständig steigenden Preise protestiert. Die Aufforderung des Polizisten, ihr auf die Wache zu folgen, hat sie mit einer Schimpfkanonade beantwortet. Der brutale Mord erregt die Menschen ringsum. Phan huu Tho fordert in seiner Untergruppe, den Polizisten zum Tode zu verurteilen, bietet Hilfe bei der Vollstreckung an und setzt seine Auffassung durch. Unverzüglich erstattet er Le ngoc Van Bericht. Van stellt seinem Spitzel eine Gruppe Geheimpolizisten zur Verfügung, mit dem ausdrücklichen Auftrag, dass diese nicht eingreifen, sondern nur beobachten sollen. Er schärft Tho ein, unbedingt den tödlichen Schuss auf den Polizisten selbst abzugeben, um sich den Ruhm eines entschlossenen und furchtlosen Kämpfers zu erwerben. Gleichzeitig erteilt er ihm den Auftrag, eine narbengesichtige Frau ausfindig zu machen.

 

In der Nacht, in der das Attentat erfolgen soll, wachen Phan thi Tu und Nguyen van Trong in der Nähe der Villa des Polizeichefs. Trong bemerkt mit großer Sorge, wie sehr die dauernden Nachtwachen Phan thi Tu angreifen. Van hat nachts noch nie seine Wohnung verlassen, er wird es auch heute nicht tun. So wehrt sie sich nicht lange, als Trong drängt, sie möge doch endlich einmal ausschlafen. Sie machen sich auf den langen Weg zur Wohnung der jungen Frau.

 

In den frühen Morgenstunden nähern sich Phan huu Tho und die Männer seiner Gruppe dem Polizeirevier. Tho ist ihnen um eine Kenntnis überlegen. Er weiß, acht Agenten Vans sind in den Häusern rings um die Polizeiwache versteckt. Einer von Thos Begleitern hat den Postenplan des Reviers in der Tasche. Halb drei Uhr wird der betreffende Polizist in einer Doppelstreife das Polizeigebäude verlassen. Der Plan sieht vor, den zweiten Polizisten unbedingt zu schonen, um klarzumachen, dass dieses Attentat nichts anderes ist als die Vollstreckung eines rechtmäßigen Urteils. Eine schriftliche Ausfertigung desselben soll im Moment des Überfalls mit einem Stein durch das Fenster der Wache geworfen werden. Als die vier Männer den Tatort erreichen, bestimmt der Leiter der Aktion, Phan huu Tho solle den Stein werfen. Dem Leiter geht es um eine Mutprobe. Von dem Neuen weiß man nichts weiter, als dass er im Gespräch starke Worte findet. Hier kann er zeigen, was dahintersteckt. Thos Reaktion befriedigt. Der Mann bittet um den gefährlichsten Auftrag, der darin besteht, den beiden Polizisten entgegenzugehen, den größeren von ihnen durch mindestens zwei Kopfschüsse zu töten und dann davonzulaufen, ohne von dem anderen getroffen zu werden. Tho beabsichtigt nicht, sich genau daran zu halten. Den zweiten Polizisten ungeschoren zu lassen ist ihm viel zu gefährlich. Er will den Verurteilten mit dem ersten Schuss erledigen und seinen Begleiter mit dem zweiten kampfunfähig machen. Niemand würde ihm später nachweisen können, mit Vorsatz gehandelt zu haben.

 

Phan thi Tu und Nguyen van Trong sind vor Tus Haus angelangt. Sie haben lange und schöne Gespräche geführt. So haben sie es nicht eilig, sich zu trennen. Im tiefen Schatten der Haustür stehen sie eine Weile und wissen sich plötzlich nichts mehr zu erzählen. Sie hören Schritte. „Polizei“, flüstert Tu und zieht Trong tiefer in den Hausflur. Dann hören sie einen einzelnen Mann an der Tür vorbeigehen.

Sekunden später krachen zwei Schüsse. Sie folgen so dicht hintereinander, dass sie fast wie einer klingen. Irgendwo klirrt eine Scheibe, dann prasselt eine Serie von Revolverschüssen durch die Nacht. Sie hören hastige Schritte und halblaute Rufe. Trong schaut vorsichtig auf die Straße. Er bemerkt fliehende Schatten und sieht ganz nahe einen Mann verkrümmt auf dem Boden liegen. Er springt hinaus und zerrt den offensichtlich Verwundeten in das Haus. Tu hat kaum die Tür geschlossen, als laute Befehle erschallen und viele Menschen die Straße hinabrennen.

Weder Tu noch Trong überlegen eine Sekunde. Hier ist ein Bruder in Gefahr, ihm muss geholfen werden. Gemeinsam schleppen sie den Verwundeten in Tus Zimmer und legen ihn auf die Schlafmatte. Tu versucht, ihm das blutdurchtränkte Hemd abzustreifen. Der Mann schlägt die Augen auf. Erschreckt starrt er die Frau an. „Die Frau mit dem Narbengesicht“, flüstert er deutlich vernehmbar, dann geht ein Ruck durch seinen Körper, sein Kopf llt nach hinten, der Mann ist tot. Tu und Trong sehen sich fassungslos an. Was soll das heißen? Wer ist der Fremde? Wer hat ihn erschossen? Wer prägte die Bezeichnung: Die Frau mit dem Narbengesicht? Niemand außer der Stadtleitung der FNL und Nguyen van Trong weiß von Tus Anwesenheit in Saigon. Niemand? „Er hat mich erkannt“, sagt Tu, „Le ngoc Van hat mich erkannt.“ Was konnte der Tote anderes sein als ein Agent des Polizeichefs, der, Gott weiß auf welchem Wege, Tus Adresse ausfindig gemacht hat?

 

Abrechnung mit dem Teufel von Hasso Grabner: TextAuszug