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DADRIEBER LACHN MIR SAGGSN. Ein humorvolles „Widse“-Alphabet für alle, die eine Weltsprache nicht erlernen, sondern erlachen wollen von Wolfgang Eckert
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Preis E-Book:
4.99 €
Veröffentl.:
07.11.2022
ISBN:
978-3-96521-784-3 (E-Book)
Sprache:
deutsch
Umfang:
ca. 67 Seiten
Kategorien:
Belletristik/Humorvoll, Belletristik/Kurzgeschichten
Belletristik: Humor, Belletristik: Erzählungen, Kurzgeschichten, Short Stories
Humor, Heiterkeit, lachen, Kurzgeschichten, Satire, Sachsen, Dialekt, Mundart, Witze
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Nebenbuhler

Nebenbuhler sind Männer, die nebeneinander um die Gunst einer einzigen Dame buhlen. Für diese wird die Gunst, sofern sie keinen ihrer Günstlinge benachteiligen will, zu einer Kunst. Im sächsischen Raum wurde ein Ereignis bekannt, in dem die Nebenbuhler nicht nebeneinander, sondern hintereinander buhlten, was bei ihnen zum Verhängnis führte.

 

Sie war beim Kleidbügeln, als es klingelte. Es war der erste Nebenbuhler. „Lass mich erschd emal mei Kleed ze Ende biecheln“, bat sie.

Er setzte sich – schon halbnackt – und wartete ungeduldig. Es klingelte erneut.

„Um Goddswilln, das is mei Mann“, flüsterte sie.

Er sprang erschrocken ins Schlafzimmer und kroch unter die Bettdecke.

Aber es war der zweite Nebenbuhler.

„Lass mich erschd emal mei Kleed ze Ende biecheln“, bat sie.

Auch er wartete ungeduldig. Wiederum klingelte es.

„Um Goddswilln, das is abr mei Mann“, zischelte sie.

Er floh ebenfalls ins Schlafzimmer, und sie raunte ihm vorsorglich nach: „In de Kommode.“

Es war ihr Mann. Er setzte sich und sah ihr beim Kleidbügeln zu. Da gewahrte er durch die geöffnete Schlafzimmertür den unter der Bettdecke herausragenden nackten Hintern des ersten Nebenbuhlers. Zornschnaubend riss er seiner Frau das heiße Bügeleisen aus der Hand, rannte hinüber und drückte es auf dessen Allerwertesten.

„Hilfe, Feuer!“, schrie der Gebrandmarkte.

Da ertönte es im hysterischsten Sächsisch dumpf: „Die Kommode zeerschd nausschaffn!“

Neuheiten

Dafür sind alle Sachsen zu haben. Es besteht sogar der Verdacht, dass sie die 1989er Novemberrevolution in der DDR nur deshalb durchführten, weil sie das Alte über hatten und nur einmal etwas Neues ausprobieren wollten. Nun sammeln sie die Erfahrung, dass jenes Neue gar nicht so neu ist. Was aber unverdrossen bei ihnen bleibt, ist der Drang, immer wieder Neues zu wagen.

 

Die Tochter hat geheiratet und befindet sich auf der Hochzeitsreise. Jeden Tag telefoniert die besorgte Mutter ins ferne Strandhotel und will wissen, wie denn der junge Schwiegersohn ist.

„Einzischardisch!“, ruft die Tochter am anderen Ende begeistert. „Scheden Daach bringdr mir Eisschoggolade ans Bedde.“

„Nu. un so?“, bohrt die Mutter.

„Wasdn un so?“

„Nu, du weeßd schonn – ich meene bein Säggs.“

„Ach so. Sähr leidenschafdlisch! Gäsdern Ahmd isser ohm vom Schrank runner deregt ze mir ins Bedde geschbrung.“

Einen Tag später telefoniert die Mutter erneut und schreit entsetzt: „Kommd soford heem. Dr Babba had sich alle beede Beene gebrochn!“

DADRIEBER LACHN MIR SAGGSN. Ein humorvolles „Widse“-Alphabet für alle, die eine Weltsprache nicht erlernen, sondern erlachen wollen von Wolfgang Eckert: TextAuszug